oder hartes, karges
und armes, sehr armes Leben
in diesen alten Mauern
des Ksar Goulmima
15.Januar
Ich mache mich auf den Weg zu dem alten Lehmdorf, ein Kilometer außerhalb von Goulmima. Auf dem Weg winkt mir ein Radlfahrer – es ist Yousseff, ein Einheimischer der mich durch diese alten Mauern begleitet. Er ist hier aufgewachsen, kennt alle Leute und so bekomme ich einen Einblick in dieses Leben hier.
Über der Tür das große Berberzeichen.
Überleben fällt mir dazu ein – karg und armselig und all die bunten Tücher, Teppiche und Kleider, die sie an uns Touris verkaufen fehlen hier.
Auch aus Gemäuer könnte man etwas ästhetisches machen, aber es wird nur rein funktionell eingerichtet und genutzt und mit einem speziellen Riegel zugesperrt. Youssef zeigt mir dies.
Schön muß es nicht sein, jedenfalls nicht in unserem Sinne. Sie hausen hier, so kommt es mir vor und innerlich werde ich immer schweigsamer. Was für ein Leben! In den Räumen ist es dunkel und kahl und darin arbeiten sie, auch im Winter, wenn es kalt ist. Mühselig von Hand werden die geflochtenen Schalen aus den harten Palmzweigen gefertigt. Sie lebt davon und auch das Yousseff immer wieder Touris zu ihr bringt. Natürlich kaufe ich so eine Schale.
Datteln trocknen auf den Dächern und auch hier oben steht der Ofen, in dem das Fladenbrot und Berberpizza gebacken werden. (Fladenbrot mit Zwiebeln und Kräuter, dazu Olivenöl). Ich werde noch zu Tee und Pizza eingeladen und zeige mich natürlich erkenntlich, indem was kaufe und großzügig aufrunde.
Tja, das Leben hier ist unbandig hart. Sie waschen die Wäsche noch mit der Hand an den Kanälen, durch die das kostbare Wasser geleitet wird. Ich komm mir fast wie ein Eindringling vor in dieser Welt. Ich mit meinem Luxus in Vergleich zu ihrem Leben. Es sieht so malerisch aus für unsere Westleraugen, aber es ist Leben wie im Mittelalter. Ich glaube die Bilder sprechen für sich.
Eigentlich will ich an der blauen Quelle in Meski schlafen. Aber ich werde von Mumu – so nennt sich der Verkäufer derart belagert, daß ich lieber 13 km weiter fahre ins Camp Tissirt.
Sehr netter Empfang und eine kleine Wanderung durch die Oase, wobei ich mich fast verlaufe. Ein Riesenschritt über den Kanal verhindert, daß ich ins Dunkle komme.
Aber ich genieße einfach nur das mal alleine sein, ohne Reden müssen, ohne das mir jemand was zeigt usw. Das ist schon anstrengend hier.
GPS N 31° 47′ 05.5“ W 4° 13′ 49.5“
Marese
Safar