oder über Hokitika zum Lake Mahinapua
21.2.
Irgendwas hat mich gestern schon beim Fahren gestört – es war der Geruch, ein bißchen nach verbrannten Gummi. Erst noch will ich es ignorieren, abends aber schau ich mal genauer nach und oh Schreck, das Öl ist ziemlich weg – ganz bei Minimum. Also ein Liter nachgefüllt und auf dem Boden ein paar kleine fiese dunkle Stellen, namens Ölflecken, gesehen. Oh, oh …. morgen ist Sonntag, also heute.
Der Brunner Lake wäre eigentlich ein Paddelsee – in der Früh ist es schön ruhig, dafür hängen fette Wolken in den Bergen. Ich biege noch mein Ruder gerade, weil ich hier so ein gutes glattes Holz dafür habe. Bei der Sandlandung habe ich es mir verbogen und es hat etwas gebraucht, bis ich gemerkt habe, warum es so schwer ging.
Ich fühl mich nicht wirklich wohl auf dem Platz und nachmittags ist sowieso wieder starker Wind angesagt. Da lohnt es sich nicht das Boot aufzubauen.
Also peile ich mal Hokitika an der Küste an – dann weiß ich wieviel Öl das Auto jetzt braucht und ob es nach wie vor nach Gummi riecht.
Unterwegs ein paar Kühe, die von einer Weide zur nächsten getrieben werden nach neuseeländischer Art mit Quads. Ein paar Wolkenfetzen, die durch die Berge fliegen und an der Küste scheint die Sonne, der Himmel ist blau, es weht ein kräftiger Wind, aber die Sonne hat mich wieder! Juchhuuu!!!!
Vorher wandere ich zum neuseeländischen Wackelstein – ein riesiger Findling aus der Eiszeit, die es auch hier gegeben hat. Er wackelt zwar nicht, obwohl während der Goldgräberzeit sich viele an ihm versucht haben. Drumherum wurde viel gegraben und geschürft. Der Weg führt wieder durch diesen grünen Regenwald, mit seiner so geheimnisvollen Atmosphäre. Mich würde es nicht wundern, wenn da so ein paar Hobbits oder Zwerge aus dem Unterholz auftauchen. Das Knorxen einiger junger Baumbarts ist jedenfalls zu hören. Dann kann Mittelerde nicht weit sein.
In Hokitika, der Stadt mit dem schönen Uhrenturm mache ich am Strand auf dem Sessel, der aus Stein ist!, Brotzeit, geh einkaufen, lade mein Telefon wieder auf und ruf Lynda, bzw. ihren Mechaniker an. Der findet das alles gar nicht so schlimm und hat paar Ideen, die ich aber nicht wirklich verstehe. Auf knapp 100 km hat er ein viertel Liter Öl gebraucht, das ist zu viel. Wir verabreden dass ich in der Nähe von Hokitika bleibe und er morgen versucht eine Werkstatt ausfindig zu machen, die nachschaut. Meine schlaue Camping App empfiehlt mir den Lake Mahinapua, vielleicht 15km weiter. Letztes Jahr war ich auch schon hier.
Vielleicht kann ich hier paddeln, aber es ist zu windig. Also mache ich mich zu Fuß auf zur Swimming-Bay. Badeanzug und Handtuch habe ich dabei. In meinem Kopf sehe ich einen großen breiten Sandstrand …..in Natura ist er gerade mal zwei Füße breit und in der kleinen Nische liegen zwei Menschleins und lesen. Ist das alles, frage ich sie. Ja, wir waren auch enttäuscht, aber das Wasser ist warm. Wieder ein kupferbraunes Wasser, das mindestens 20 Grad hat und ich kann eine schöne Runde schwimmen. Gerade bin ich wieder fertig angezogen, da kommen die nächsten und ich sage nur grinsend,“ welcome in the Swimming Bay“.
Ein kleiner Bush-Walk führt mich nochmal durch Zauberwald fast bis nach Mittelerde. inmitten all dieser Grüns, hinter den Farnen, verborgen in den Baumwurzeln höre ich sie alle munter vor sich hin plappern in mittelerdisch, was ich nicht wirklich verstehe. 1001 Augen schauen genau, was ich da mache mit diesem schwarzen Kasten in meiner Hand. Blitzschnell verstecken sie sich bei jedem Klick. Nur ein Stückchen von ihrer Zauberwelt lassen sie mich einfangen,- Danke!
Zurück hat sich der Platz ziemlich gefüllt mit diversen Brumms, klein und groß. Ich schau nochmal hinunter zum See, wo all die jungen Schönheiten auf dem Weg versammelt sind. Noch ein bißchen Sonne sitzen, bevor ich mich in meine Wohn – und Schlafküche zurückziehe.
Ein bißerl mußte ich heute obbacht geben, dass ich mich nicht ärgere wegen dem Auto.
Anscheinend ist die Zeit gerade so, dass ich lernen soll, einfach auf das Leben zu antworten, so wie es daher kommt und nicht zu sehr an Ideen und Planungen kleben bleiben. Es ist schon interessant, zu Jahresbeginn schaue ich immer auf mein Horoskop und da ich z.zt. eine sehr uranisch geprägte Lebensphase habe, muß ich einfach immer wieder mit Überraschungen rechnen. Wie wahr!!! Und dies macht sich auch in mir bemerkbar, als das ich mir sehr genau überlege, welche Abenteuer ich mache und was ich lieber bleiben lasse. Ich glaube, ich bin ein bißchen vorsichtiger, als wie letztes Jahr und wahrscheinlich ist das gut so.
GPS: S 42.7948 E 170.901
Moni