oder über Karamea zum Kohaihai River Mouth,
einem kleinen Doc Platz am Ende der Westküste
und am Beginn vom Heaphy Track
18.2.
Sonnenschein am Morgen – ich glaube es kaum, denn die Nacht war stürmisch, sehr stürmisch, Gewitter und viel, viel Regen. Weil ich nicht schlafen konnte, lade ich schon mittags um halbzwei deutsche Zeit meinen Blog hoch, lese ein bißchen und irgendwann wirds ruhiger und ich schlafe tief und fest. Aufwachen tue ich wie immer so um sieben. Eine Dusche, kalt !, weckt meine Lebensgeisterchen nach dem obligatorischen Morgenkaffee. Wolken fliegen zwar wild umeinander, aber die blauen Himmelsfetzen und die Sonne überwiegen und so rolle ich nur 50 km weiter über Karamea zum Kohaihai Doc Platz.
Ein lauschiges Eckchen ist für mich reserviert und dann gehts ein bißerl auf den Heaphy Track, der in ungefähr 5 Tagen quer durch die Berge Collingwood, an der Golden Bay erreicht. Ich laufe nur zur Scott Bay, vorbei an Nikau Palmen, durch Regenwald an der Küste entlang. Dieser Teil ist noch Oma-Heaphy-Track, einfach zu gehen. Es ist schon eine tolle Kulisse, in der ich hier rumlaufe. Grüns in allen Variationen, dazwischen das kupferbraun der Flüsse, teilweise graubraun durch den vielen Regen.
Und dann ein Sandstrand auf dem so viele schöne Wurzeln liegen und die wilde, so wilde und aufgewühlte Tasman See. Es wehen die Northwesterlies, böiger Starkwind, die die Wolken an die Berge drücken und so für kurze oder längere heftige Regenfälle verursachen.
Auf halben Weg treffe ich eine Österreicherin, die auch schon zwei Monate allein mit kleinem Auto unterwegs ist. Ich gebe ihr noch paar gute Tipps für ihre letzten 8 Tage. Eine kleine Brotzeit an Scotts Beach und der tiefgraue Himmel mahnt mich zur Umkehr. Kurz vor Kohaihai brauche ich dann doch meine Regenjacke. Eine halbe Stunde später scheint die Sonne wieder.
Es gibt noch einen kleinen Strandsparziergang, denn die Wellen, die in den Fluß reindrücken und der Fluss der kräftig ins Meer schäumt ist ein fantastisches Schauspiel.
Mir wird so bewußt, wieviel Kraft dieses Wasser in Verbindung mit dem Wind hat. Gut, daß ich viel festen Sand unter meinen Füßen habe. Neuseelandwetter ist anders wie Europawetter – ich erlebe hier diese wilde Westküste, diese Tasman See, sehr viel ursprünglicher und gewaltiger, als wie z.B. der Atlantik. Wie muß es wohl den Seglern da draußen gehen, die diesen Kräften schonungslos ausgesetzt sind, den anrollenden Wellen, die sich auch draußen überschlagen und noch viel höher und gewaltiger sind, als wie hier an der Küste.
Und so schaue ich ganz gebannt diesem Schauspiel der Urkräfte zu und bin froh, ein Landfahrzeug zu haben.
Abends gibts noch paar Regenschauer und der Wind heult ein paarmal um die Ecke. Ich sitze warm und trocken drin mit Panaorama Blick auf die wilde See. Ich glaube, ich geh heute früh schlafen.
GPS: S 41.1093 E 172.103