Irgendwo hinter Tissimoumine

oder Brummeli waschen und wieder durch staubiges Land

 

30.11.


Der Wind flattert zu den Fenstern herein und kleine Miniwindhosen auf der Piste tanzen ihr Lied. Aufwachen mal wieder im Nirgendwo. Es ist warm geworden zu den Nächten vorher. Dafür fegt ein kräftiger Südwind durch das Tal. Face to the wind wie immer und dann wackelts nicht zu sehr.

 

 

 

 

 

Im Souk von Rissani hatte ich eine frische Dattel probiert oder war es das Brot und der Frischkäse. Vielleicht hätte ich das sein lassen sollen, denn mein Magen rebelliert und zwar kräftig. Im hohen Bogen kommt mein leckerer Morgenkaffee wieder vor die Haustür. Gut, das es schon relativ früh war. Ein Steinverkäufer hat mich gefunden und baut sich mit Abstand vor meiner Haustür auf.

Ja, sie wollen alle ihr Geschäft machen. Ich will nix und laß mir auch nix schenken, seine letzte Karte die er spielt. Mittlerweile kenne ich ja ihre Tricks und kann relativ gelassen damit umgehen. Weiter gehts Richtung Alnif. Die Piste lasse ich erstmal sein und rolle auf glatter feiner Straße bis Alnif. Der Steyer steht an der Tankstelle. Die muß ich fragen, wie die Piste war.

 

 

 

 

 

Sie lassen ihr Auto waschen, ich meins auch und erzählen. Mein Bauchgefühl hat gestimmt. Die eigentliche Piste war irgendwo gesperrt und es gab eine Umleitung durch einen Fluß mit weichem!!! Kies und es war schwierig den richtigen Weg zu finden. Paarmal umgedreht, Luft aus den Reifen gelassen, damit die sandigen Abschnitte fahrbar wurden. Gut, dieses Abenteuer habe ich mir erspart.

Sie fahren weiter Richtung den Schluchten, Dades und Todra. Mittlerweile hat sich an der Tankstelle noch ein Rotelbus niedergelassen. Die Menschleins schwärmen aus zum Einkaufen und Essen gehen und kommen mit ihren Trophäen wieder. Die Reiseleiter hocken bei uns im Cafe. Mein Brummeli weckt mal wieder Begehrlichkeiten. Hätte ich auch gerne, sagt er. Nein, sage ich nie werde ich ihn verkaufen. Mein so braves rollendes Zuhause gebe ich doch nicht her.

 

 

 

 

 

Die beiden anderen erzählen interessantes: zum einen haben sie festgestellt, das man seit letztem Jahr unkompliziert auch Shorts tragen kann. Es wird nicht mehr als Affront gesehen. Und an der Atlantikküste soll die Bettellei und das ewige Angequatsche weniger geworden sein. Spannend, wäre ja toll. Und letztes Jahr gab es im TV einen langen Werbespot, in dem die Bevölkerung aufgerufen wurde, die Touris in Ruhe schauen zu lassen, sie nicht andauernd in Beschlag zu nehmen und die Kinder nicht betteln zu lassen. Mal gucken.

 

 

 

 

 

Ich habe eine Piste Richtung Tissemoumine im Sinn. Bis hierher ist es leichter Asphalt und dann wirds Rumpelpiste durch steiniges Land. Irgendwo finde ich ein gemütliches Plätzchen im Nirgendwo und pflege meinen Magen mit Salbeitee und verkrümmel mich relativ früh ins Bettchen.