oder wandern im Herzgebiet der kappadokischen Welt
21.-22.5
Inmitten von blühendem Gelb und einem geschütztem Rund, in dem die Böen mich kaum erwischen und die grauen Wolken über mich hinwegfegen können wache ich auf. Heute morgen ist es ein bißchen kühler, nicht mehr so stickig und die Sonne scheint. Draußen-Wetter! Wie gut, daß ich mir diesen Platz mal gemerkt hatte. Damals, es war Wochenende gab es laute Discomusik, die über die Felder dröhnte. Heute ist es still und leise – nur Vogelgezwitscher. Mein Ohropaxplatz war belegt. Ein großes blaues Expeditionsmobil hat sich dort breit gemacht. Witzig, ich hatte bei der Fahrt dahin schon gedacht, ob ich nicht angesichts der angesagten Windböen hier besser aufgehoben wäre. Da oben hätte es ganz schön gewackelt.
Ein Haushalts- und Rumgrokeltag und ein großer Wandertag. Emails und Bürokratie wollen erledigt sein, die Küche und Bad geputzt und überhaupt wieder mal ein bißchen klar-Schiff-machen stand am Dienstag an, einschließlich mein obligatorischer Astro-Talk. Wir lernen so gut miteinander und so manche Konstellationen kriegen mehr Gesicht und das tiefe Verständnis wächst. Astrologie eine Form von Lebensphilosophie, wenn man sich drauf einläßt.
Viel Stoff zum Nachdenken und ich verstehe mehr, warum wieso und weshalb ich so in Resonanz mit Corona und den ganzen Weltwidrigkeiten gegangen bin und gehe. Es mußte so sein. Anders ausgedrückt: ich habe diese Form gewählt, um bestimmte Inhalte von Konstellationen auszudrücken, ihnen Gesicht zu geben. Diese ganze Umbruchszeit ging in tiefe Resonanz mit meiner eigenen inneren tiefen Veränderung. Und so etwas zu verstehen finde ich einfach toll.
Wandertag im roten Tal und den rosaroten runden Rosenblättern. Brummeli wird auf einen Ballonabflugplatz gestellt und dann gehts los. Rauf und runter, durch enge Täler und herrliche Ausblicke zu Felsenkirchen, die nur durch windige Stufen erreichbar sind. Kleine Wege werden ausprobiert und ein Bauer, der mit seinem Traktor hinauf rumpelt. Ich schau auf den Nebenpfaden nach, bis sie zu sehr im Fels oder nahe an Abgründen landen. Nein, da gehe ich nicht mehr weiter.
Ich bewege mich zwischen roten und gelben Steinen, zwischen weißem Felsenrund und kratzigen Büschen. Höhlen, die nur gebückt durchlaufen werden können. Unterwegs auf Abseitswegen. Das Mittelstück von dem einen zum anderen Wanderweg finde ich nicht. Wahrscheinlich wäre es der Trampelpfad gewesen, der irgendwo hinauf in die Berge führte und den ich verschmähte.
Also zurück und vorbei am großen Touriplatz mit erfoschbarer Felsenkirche und in Reih und Glied aufgestellten Jeeps. Hier werden sie hingekarrt, die kappadokischen Besucher, die ihre Selfies knipsen und dann Sekt mit gelben Blümchen und Musikbegleitung genießen. Ihre Freuden.
Ich guck nochmal von der anderen Seite und wandere das Tal hinauf. Hier geht es einen ehemaligen Flußlauf entlang, der sich tief eingegraben hat. Durch eine malerische Höhle und hochaufragenden Felsen. Der Pfad windet sich vorbei an einem Tee-Shop und weiter hinauf zu einem möglichen Womostellplatz. Aber auch hier stehen schon welche. Die Pfingstler sind wohl unterwegs.
Von dieser Seite sehe ich den Verbindungspfad. Es wäre einfacher gewesen. Jetzt ist es mir aber zu weit und ich kraxel den Pfad zurück. Und weil ich ziemlich müde bin, will ich eigentlich ja nur zurück und denke das paßt schon. Aber Schicksal oder was auch immer meint anders und so lande ich hier auf gelber Wiese.
Nun habe ich viel von dieser kappadokischen Fels-und Höhlenlandschaft gesehen – heute gehts weiter. Mal gucken was der Tag mit mir vorhat.