oder dem Sauwetter davon fahren und mich häuslich einrichten…
12.-15.10.
Angekommen an einem meiner Lieblingsplätze am Meer in Andalusien und,- jippiiiii er ist frei – kein Menschlein hier. Brummeli fährt wie gewohnt die Schotterpiste entlang, weiß die Abzweigungen und dann,- Atem anhalten. Auf halber Höhe kann ich schon sehen, ob da jemand steht oder nicht. Nein, noch steht keiner, aber gleich. Oh wie schön, das hatte ich mir so gewünscht ein paar Tage hier am Meer zu verbringen. Es ist schon spannend, wie ich mir in den Jahren Naturquartiere aufgebaut habe. Es muß nicht immer was Neues sein und trotzdem ist es jedes Mal neu.
So lausche ich heute morgen den Wellen, die gestern noch so wild daher kamen. Keine Schwimmwellen, jedenfalls nicht für mich. Ein kleiner Rundgang von einem Aussichtspunkt zum anderen und dann einfach nur Dasein und mit einer lieben Freundinn telefonieren. Fliegen sind noch keine da, weil der Wind zu stark ist. Es ist warm, 28 Grad und die Sonne scheint.
Später am dunklen Abend poltert dann ein Gewitter über mich hinweg und bringt kurze heftige Schauer. Heute morgen ist der Himmel wieder relativ klar, die Wellen leise plätschernd und die grüne Antimückenspirale vertreibt mehr oder weniger die lästigen Fliegen. Ich richte mich häuslich ein mit Vordach, Tisch und Fletzsessel und erfinde noch eine Fliegenvertreibungsmaschine in Form eines kleinen Ventilators auf dem Tisch. Geht doch. So krabbeln sie nicht über die Augen und in die Nasenlöcher. Suupiii es funktioniert.
Bevor ich hier in der Pampas ankomme wird Brummeli und vor allem die Kombüse mit allem bestückt, was ich so brauche. Ich richte mich auf ein paar mehr Tage ein. Und wenn ich noch was brauche kann ich auch eine schöne Radltour nach Aguilas machen.
Und was war davor? Sauwetter in Portugal, der Regen vertreibt mich letztlich auch von Mina de Sao Domingos und ich entscheide mich doch in zwei Riesenschritten zurück in den Sommer nach Andalusien zu rollen. Dort ist es warm und dort hinter der Sierra Nevada erreicht mich das doofe Westwetter nicht. Also Brummeli schnurr einfach. Und er schnurrt. Erster Halt ist mal wieder der Fluß Guadalquivir. Eigentlich wollte ich zum See, aber wegen Regen, Matsch und heftigen Gewittern bin ich am Fluß geschützter. Brummeli hinterläßt zwei dunkelschwarze Matschspuren, schlittert aber kein einziges Mal. Ein bißerl Bedenken hatte ich schon in der Nacht bei den heftigen Regengüssen. Gegen Morgen hören sie aber wieder auf, die Sonne scheint und das Wasser in den Spuren versickert.
Ach Brummeli bist du ein Braver mit deinem Allradantrieb. So eine gute Entscheidung damals 2017. Hilft es mir doch die Plätze zu finden, an dem Seelchen zuhause ist. Und das ist nun mal halt Natur pur. Da bin ich sicher und geborgen. Und wieder mal stehe ich staunend davor, das ich dies so haben darf. Ich muß nicht kämpfen, brauche wenig vom normalen Schnickschnack und kriege so unendlich viel. Das Glück oder diese tiefe Zufriedenheit, das Angekommensein, all das erlebe ich an solchen Plätzen. Drum bin ich wohl so unterwegs.
Meer und Wüste,- meine Landschaften .Die Weite vom Sand und den Steinen, die Weite vom Horizont über dem Wasser, das Rauschen der Wellen und derVogelruf in der Ferne. Das leise Rascheln eines Käfers und das Gepolter der Wellen am spitzigen Riff. Und ich darf da einfach mitten drin sein.
Vom Fluß, der morgens in schönes Sonnenlicht getaucht ist, geht es weiter bis in die Wüstenlandschaft bei Tabernas. Auch hier habe ich „meinen“ Platz. Weit genug weg vom Fort Bravo, der Ranch an der Cowboyfilme gedreht wurden. Kein Menschlein vertreibt mich und es sind nur noch eineinhalb Stunden bis zum Meer.
Im meinem Kopf trage ich das Bild, das ich von hier meine Winterreise nochmal neu anfange. Ich gebe mir Zeit, sie neu vorzubereiten. Ideen tauchen schon auf, doch dazu später.