In der Pampas der Cabo da Gata Berge

oder Natur pur und Corona-Geschwurbel

 

12.12.


Das Licht krabbelt langsam über die Bergspitzen, taucht sie in orangeleuchtendes Hell und mein kleiner Pfad wird wieder sichtbar. Ich stehe mitten im Irgendwo in der Pampas, nicht weit weg vom Meer zwischen Hügeln und Buchten an einem kleinen Olivenhain. Meine Neugier läßt mich abbiegen auf eine gute Schotterpiste. Brummeli bleibt irgendwo am Rande stehen und ich erforsche den Weg zu Fuß weiter.

 

 

 

 

 

Lange gehts im Tal entlang. Spannend, hier war ich noch nie. Der andere Weg führt hinauf und ich denke hinter dem Hügel und dann hinter dem Hügel müßte doch das Meer zu sehen sein. Ist es nicht. Dafür komme ich vorbei an alten Ruinen, zerfallenen Häusern und einem Olivenhain, an dem ich später Brummeli aufbaue.
Neue Wege gehen ist wohl das Motto für heute. Und ich staune das es hier hinten so gute Schotterpisten durch die Berge gibt.

 

 

 

 

 

Trotz der ganzen Schönheit hier draußen, der absoluten Stille und dem Sosein der Natur schaue ich in das Weltgeschehen. Ein Videozusammenschnitt von den weltweiten Demonstrationen für Freiheit und körperliche Unversehrtheit stimmen hoffnungsvoll. So viele Menschen in der ganzen Welt, so viele stehen auf und marschieren mit ihren Transparenten. Sie alle – wir alle wollen uns nicht die Selbstbestimmung über unseren Körper nehmen lassen.

Als Corona anfing waren es wenige, aber in diesen zwei Jahren sind es so viele geworden. Und bei all den Demonstrationen spielt es keine Rolle ob geimpft oder nicht geimpft. Wir sind Menschen mit eigenem Willen, der nicht gebrochen werden darf von einer Elite, die meint uns beherrschen zu dürfen. Den Menschen seine Individualität zu nehmen ist zutiefst menschenverachtend und kann keine Grundlage einer neuen Gesellschaft sein.

 

 

 

 

 

Erschütternd sind die Nachrichten über Brutalität, Mob und Verzweiflung. Da ist eine private Feier irgendwo und es sind mehr als zehn Menschen zusammen. Die Polizei stürmt und schlägt brutal auf einen Rentner ein, der blutüberströmt abgeführt wird. Ist es gewollt? Soll es abschrecken? Gibt es keine roten Linien mehr was Verhältnismäßigkeit anbelangt. Weihnachtsmärkte sind streng bewacht, abgeriegelt durch vermummte und bewaffnete Polizisten.

Ein Ungeimpfter mit Maske fährt Zug. Wird erwischt und der Mob treibt ihn durch den Zug, rufend und grölend wie gefährlich er doch sei. Ein gesunder Mensch. Jemand beobachtet die Szene und schweigt, fällt in tiefe Erstarrung, weint bittere Tränen ob seiner Feigheit nichts gesagt zu haben, keinen Beistand geleistet zu haben. Die Scham sitzt tief.

Auch mir geht es manchmal so, daß ich mich schäme. Müßte ich nicht viel mehr aufstehen, den Mund aufmachen, da sein um dieser Ungerechtigkeit die Stirn zu bieten? Anstatt dessen bin ich weg auf einer ziemlich sicheren Insel und beobachte von weiten. Andere lassen sicn verprügeln, gehen das Risiko der Verletzung ein, riskieren ihren Job, riskieren ihr Leben!

Fragen, die mich beschäftigen, Gefühle mit denen ich umgehe. Wegschauen gilt für mich nicht. Wie konnte es so weit kommen, daß wir wieder in dieser Ausgrenzung und Verteufelung von Mitmenschen geraten, die nicht der Obrigkeit zu Diensten sind und nur abnicken. Damals hatten sie einen anderen Namen und wurden gejagt, verteufelt, denunziert und abtransportiert. Heute darf in einem Zug die Meute auf einen Anderen mit ihrem Finger zeigen und freut sich, wenn er abgeführt wird. Ich finde das so schlimm.

Da gibt es die Familie, der Vater, der mit einem gefälschten Impfausweis hantiert hat. Fliegt auf und die Angst, das ihm seine Kinder genommen werden treibt ihn zu dieser Verzweiflungstat, die Familie und sich selbst umzubringen. Wie tief verzweifelt muß jemand sein dies tun zu können.

Es sind diese Geschichten, die mir nachgehen. Oder ein junger Mensch, 19 Jahre bisher super gesund ohne Vorerkrankung, hat plötzlichs ein paar Wochen nach der Impfung eine besondere Form der Leukämie und stirbt. Natürlich hat das nichts mit der Impfung zu tun. Oder der Sohn einer guten Bekannten von mir fragt seine Mutter, warum läßt Gott das zu? Und ich frage weiter, warum lassen wir Menschen das zu?

Ja, warum darf dieses Böse und nur so kann ich es nennen, seine Fratze zeigen und die Menschen verängstigt in ihre Käfige treiben. Es gbt einen Auspruch der da heißt: die Menschen müssen es sehen, erzählt man ihnen es nur würden sie es nicht glauben. Sie könnten nicht glauben, dass die Obrigkeit zu solch einer Brutalität fähig ist und sie könnten nicht glauben, daß sie jahrzehntelang oder vielleicht noch viel länger angelogen wurden und sie könnten nicht glauben, das die Wahrheit manchmal ganz anders ist.

Ich selber gehe durch diesen Prozess das ich meine Meinungen, Ideen und Vorstellungen aufgeben muß. Zurück bleibt erstmal eine große Orientierungslosigkeit. Was ist denn dann wahr? An was kann ich mich denn dann orientieren? Wenn alles zerbricht, weil ich anfangs einem tiefen Bauchgefühl gefolgt bin, kann ich diesen Zerfall einfach nur aushalten. Das Neue zeigt sich dann schon. Sagt sich einfach, lebt sich nur von Stein zu Stein, oder Schritt zu Schritt oder Moment zu Moment. Mein großes Helferlein dabei ist die Natur, die pure Natur – irgendwo im Nirgendwo. In tiefen Natürlichen ist die Welt in Ordnung, folgt seiner Ordnung, folgt dem natürlichen Kommen und Gehen.

 

 

 

 

In meinem kleinen Leben hat Navi seinen Geist aufgegeben – in unserem großen Leben müssen wir das vielleicht erst erkennen. Noch halten sich viele an der altbekannten Orientierung fest, die längst in aberwitzigen Irrsinn verfallen ist, der der Brutaltät Tür und Tor öffnet. Endlosschleife Corona.