Noch ein Tag in der Weite von Agua Amarga

oder Rumbummeln auf meinen ich-will-ja-nur-mal-gucken Pfaden

 

11.12.

Guten Morgen, du schöne warme, sonnenbeschienene Welt. Das Orangerot verteilt sich über den Horizont. Eingepackt in Decke und Fleecepulli sitze ich schon draußen auf meinem Stühlchen. Das ist nämlich so bequem, das ich im Schneidersitz drauf hocke und so die Sonne erwarte, die sich dann mit einem hellen goldgelben Blinken bemerkbar macht. Sekunden später ist sie da mit ihrer ganzen Leuchtkraft.

 

 

 

 

 

Ein paar Fischerboote tuckern unten am Meer. Die Fliegen schlafen noch und werden erst langsam in den wärmenden Sonnenstrahlen wach und surren ihr Fliegenlied. Meine Kaffeetasse ist mittlerweile leer und auch der Fleecepulli baumelt über der Treppe. Ein besonderer Morgen!

 

 

 

 

 

Spontan entscheide ich mich noch einen Tag zu bleiben und die anderen Wege zu erforschen. Heute ist „ich will ja nur mal gucken“ dran. Erst vorbei an einer schönen Villa geht es Richtung Felsen und Macchia. Hier und da schaue ich, ob es einen Weg hinunter durch die Felsen gibt. Ich finde keinen gut erkennbaren Trampelpfad. In die andere Richtung geht es zum Agua Amarga Blick. Auch hier endet die Welt oder zumindest der Pfad.

 

 

 

 

Zurück und den Weg von gestern zu meinem Alternativplatz. Weit vorher gibt es einen Minipfad den Hang entlang unterhalb des Leuchtturms bis zur nächsten Felsspitze. Mit wachen Augen lasse ich mich kreuz und quer durch die Macchia von dem kleinen kiesigen Felsweg führen.

 

 

 

 

 

Ob es einen Weg hinunter gibt? Ich erspähe nicht wirklich eine gangbare Möglichkeit. Eine große steile Schotterfläche müßte überquert oder hinunter gerutscht werden. Das ist nicht so prickelnd und so schlendere ich auf gleichen Pfad wieder zurück.

 

 

Ein Italiener hat sich weiter vorne aufgebaut und meine beiden Mädels hatten sich in der Früh schon von mir verabschiedet.

Sonnenuntergang gucken, telefonieren und den Coronawahnsinn heute mal an die Seite legen. Die Schönheit der Natur genießen, eintauchen in die Freiheit des Soseins und … nix mehr.

Es ist mehr als genug.