oder unterwegs zu Klöstern, Burgen,- auf Schotterstraßen, neben zerbrechlichen Häusern und staunenden Kindern
14.8.
Ich gondele umeinander. Im Kloster Dimitrie wird der morgige heilige Tag vorbereitet, die schwarze Madonna auf weisse Rosen gebettet Im Tal nebenan Roma oder Sintikinder, die sich im Fluß waschen, armselige Hütten und ein Feldweg, der weit hinauf führt. Ursprünglich wollte ich zu dem Dorf Sapartoc, aber der Mut verläßt mich und ich drehe an guter Stelle wieder um. Waren es die kreischenden Stimmen der Frauen am Fluß? Ich fühl mich nicht ganz sicher und der Weg trägt auch nicht zur Beruhigung bei.
Nächster Halt ist Saschiz. Der Turm lädt zum Besteigen ein. Auf vielen Stufen weit hinauf in diese Trutzburg von Kirche, bis oben hin zu den Glocken. Diese bekannten Siebenbürger Orte sind schön hergerichtet. Abseits der Hauptrouten finde ich eher das wirkliche Siebenbürgen. Hier glaubt man sich zurückversetzt fast ins Mittelalter. Teerbelag gibt es wenn überhaupt nur auf der Hauptstrasse. Rechts und links die mittlerweile so typischen kleinen Walmdachhäuser. Pferdefuhrwerke und oft staunende Blicke, wenn ich da lang komme.
Doch bevor ich mich so ins hügelige Hinterland begebe, schaue ich mir noch Deutsch-Weißkirch an. Hier kann man die kirchliche Burganlage besichtigen.
Ein kleines Museum erinnert an alte Bauernmuseen bei uns daheim aus dem 19.Jahrhundert. Webstühle, Leinenkleidung und harte Strohbetten. Ich laß mich treiben und folge dem kleinen Rundweg. In der Kirche selber schmalste, allerschmalste Kirchenbänke. Die Menschen damals waren sicherlich eher schmächtig, klein und drahtig. Oder war es die „Folter“ der Kirche in dieser Enge auszuharren?
Auf der Suche nach einem schönen Übernachtungsplatz sehe ich das andere, nicht touristische Siebenbürgern. Abends auf „meinem Platz“ weit oberhalb von Barcut bekomme ich Besuch von den Kindern. Sie hüten die Rinder und haben wohl mein Auto gesehen. Neugierig kommen sie näher und staunen und gucken.
Ich habe noch eine Tüte Mandeln, die bekommen sie nach Marokkomanier. Jeder ein paar in die Hand und die Älteste bekommt die Tüte, die sie aber gleich an eine der Jüngeren weiter gibt. Ich bin fasziniert von den ursprünglichen und offenen Gesichtern dieser Kinder. Mit meinem Tablet fotografier ich, was sie nicht wirklich wollen, sie verstecken sich im Gras. Ich zeige ihnen die Bilder und zeige ihnen, wie sie sich selber sehen können und sie lachen, spielen und albern weiter herum.
Später darf dann jeder mal auf der Treppe sitzen und vorsichtig fassen sie mich an, schmiegen sich eng an den Sessel, auf dem ich sitze. . Wahrscheinlich kommen nicht so viel Womofahrer hierher in ihre Welt. Bei Sonnenuntergang verabschieden sie sich und ziehen wieder hinunter in ihr Dorf, in ihre Welt.
Porti
Safar