oder ein toller Platz in fantastischer Umgebung
17.11.
Längst ist die Sonne aufgegangen und vertreibt die morgendliche Wüstenkühle. Herr Hund schläft eingerollt neben Bummeli. Ich stehe in einem kleinen Wüstengral, umgeben von Büschen und einem Baum. In der Ferne Bergspitzen zu allen Seiten. Ein wunderbarer Platz weit vor Iche. Es ist still und ruhig. Nur am Abend kommt ein Mitsubishinomade vorbei, fragt ob alles gut ist und ist wieder weg. Keine Bettelei, nix aufdringliches. Oh, genieße ich das hier.
An der alten Schule gehts auf die Piste Richtung Bäume. Weit weg rechts von mir gibts ein paar Nomadenhäuser und hier links dieses herrliche Rund. Brummeli wird hingestellt und bald kommt ein schöner Hund, mager mit tief eingezogenem Schwanz. Mißtrauisch. Er kriegt erstmal einen Teller voll zu essen. Ich kann kaum gucken so schnell ist es verschwunden. Nachschlag bitte. Er kriegt noch was. Ich habe Brot und einen großen Mozarellakäse, den ich nicht mag. Wasser verschmäht er.
Er wird zutraulicher, aber vorsichtig. Der Schwanz weiter eingezogen. Wahrscheinlich gehts nicht mehr anders. Er wedelt, wenn ich mit dem Teller komme. Hat man ihn mal am Schwanz gepackt und gebrochen? Vermutlich. Heute morgen kriegt er jedenfalls gleich sein Frühstück, während ich Kaffee koche. Ein kleiner Highlight in seinem kargen Hundeleben. Eingerollt liegt er vor mir in der Sonne.
Viel zu erzählen gibt es nicht. Von meinem Wüstenplatz am Wiesenrund rolle ich los. Bloß, wo ist denn da die richtige Spur? Ein bißchen im Kreis gefahren, diverse Nomadenzelte gesehen, wieder umgedreht und endlich – das hätte ich auch gleich machen können – meinen Tracker vom mapys.cz eingeschaltet.
Nun kann ich einfach meiner grünen Linie nachfahren und lande wieder auf der kleinen Straße, die auf der Karte gestrichelt eingezeichnet und als N19 betitelt ist. Ist sie aber nicht. Der begegne ich erst vor Bouarfa. Diese Straße führt laut Schild zum Oklat Esadra. Bis dahinter bin ich ja gerollt und habe gedacht, es geht weiter.
Schnell bin ich auf meiner N Straße Richtung Tendrara und Bourfa. Ein bißchen frisches Gemüse, ein paar Mandarinen auch zum Verschenken. Manchmal werde ich nach mangé, mangé gefragt, also Essen. Und da ist eine Mandarine gut. Eine Zigarettenschachtel habe ich mittlerweile auch. Die Militärposten bei Bouarfa sind neugierig und erzählen mir von ihren Netflixfilmen, die sie schauen. Paß und Auto wird kontrolliert, ob ordentlich eingeführt und dann werde ich militärisch grüßend mit guter Reise entlassen. Man muß immer sagen wo man hin will und wo man herkommt. Einen Fiche wollen sie nicht.
Ich hatte mir schon auf googele maps diesen möglichen Platz nortiert und freu mich um so sehr, das er so schön ist. Stühlchen raus und nach einem Rundgang über Wüstenkiesel die Sonne verabschiedet. Es ist total ruhig hier und der Sternenhimmel so klar. Die Sichel ist schon ein bißchen stärker und ich laß nur noch ein Fenster offen. Durchs Dachfenster fallen die Sternleins fast in mein Bett und die Milchstraße ein heller Himmelsstreif zieht über mir hinweg. Wüstenleben!