oder Ausflug über Castle Hiill zu Arthur’s Pass
23.Januar
Was ist das, denke ich in der Früh – ist der See verschwunden? Er ist so glatt, daß sich die Berge in ihm spiegeln, so als ob sie real so wären. Fantastisch!
Ich genieße diese Aussicht bevor ich auf meiner Schotterstraße wieder zurückrumpele. Strahlend blauer Himmel und anstatt nach Christchuch zu fahren, biege ich nochmal Richtung Arthurs Pass ab. Von der Westseite kenne ich ihn, aber von der Ostseite nicht. Unterwegs kaufe ich mir noch eine gute Stirnlampe, denn mein schlauer Führer erzählt mir von einer Cavestream-Wanderung ….. 700m flussaufwärts durch eine Höhle wandern. Ob ich mich das wohl traue?
Doch vorher erforsche ich noch die Sharplin-Falls und in Castle Hill die großen Felsskulpturen, die in die Landschaft eingebettet sind.
In alten Zeiten war dies ein Maoriplatz und ein Teil von diesen Felsen ist auch nicht zugänglich – Maori-Land!
Ich wandere zwischen den Kunstwerken umeinander und überlege, welche Steingeister hier wohl wohnen und welche Geschichten sie erzählen könnten. Am Rückweg erzählt mir ein Insulaner von Isle of Man von seiner kleinen Insel und von den Politikern mit Persönlichkeit, weil man sich kennt oder zumindest voneinander gehört hat. Über Steueroase rede ich nicht.
5km weiter oberhalb ist der Eingang zu den Cave-stream. Ich bereite mich vor mit zwei Taschenlampen, meiner Regenjacke und Klamotten, die naß werden dürfen. Auf halben Weg treffe ich eine chilenische Dreiergruppe, die mit Neoprenanzug losläuft. Einer hat keine Taschenlampe und so biete ich meine zweite an und ich muß mich nicht alleine trauen. Wie gut!!! Denn zu Beginn stehe ich bis zum Bauch im Wasser – ein paar Schritte und dann geht das Wasser meistens nur noch bis zu den Knöcheln bzw. Knien.
Wir gehen stromaufwärts durch eine schmale und verschlungene Schlucht. Es ist spannend und mit den drei anderen fühle ich mich natürlich sehr sicher. Wir haben unseren Spaß! Ab Mitte der Höhle gehe ich sogar als erste und ertaste mit meinen Füßen vorsichtig den Boden für den nächsten Schritt.
Wow – das ist ein Erlebnis! Am Ende gehts dann eine Eisenleiter hinauf und raus muß man auf allen vieren krabbeln.
Die drei anderen gehen den Weg durch die Höhle wieder zurück – ich wärme mich an der schönen heißen Sonne! Im Brumm ziehe ich mich um und fahre weiter Richtung Pass. Es ist eine gigantische Landschaft und ich freu mich, daß ich weiter gefahren bin.
Relativ weit oben finde ich dann auch einen tollen Übernachtungsplatz und bekomme Kea-Besuch. Ich hatte ihnen an der ersten Stelle etwas Nussriegel gegeben, den einer mir aus der Hand fraß.
Später entdecken sie mich auf meinem Platz und so eine halbe Stunde haben wir Spaß miteinander. Dann verziehen sie sich – vielleicht gibts ja noch woanders Leckerlis. Im Baum neben mir wohnen aber noch welche. Hoffentlich futtern sie in der Nacht nicht meine Scheibenwischer oder meinen es wäre ein tolles Spielzeug. Ein paar Womos gesellen sich noch dazu.
Ich setz mich mit meinem Stühlchen in die Sonne und laß es mir gut gehen!
GPS: S 43° 00′ 05“ E 171° 35′ 25“