oder jeden schönen Abseitsplatz genießen….
29.-30.1.
Naa, du liebe Sonne komm schon über die Berge gekrabbelt und wärme diese kalte Luft hier hoch oben in den Bergen. Es hat nur noch 6 Grad draußen heute früh. Ich könnte auch Heizung anstellen, aber ich warte auf die „Große“ von da oben. Eingekuschelt mit Fleecedecke ist es gemütlich und jetzt wo ich das schreibe fangen die Grasbüschel das Leuchten an und die ersten Sonnenstrahlen erreichen mich. Mal wieder ein wunderschöner Abseitsplatz, den ich aus ganzen Herzen genieße. Drei Offroader düsten noch am frühen Abend vorbei, zwei Motorräder und dann ist es still wie eh und je. So liebe ich das!
Hinter Boumeriene an der R 601 gehts auf die Piste Richtung unbewohnter Grasbüschellandschaft. Sorgsam rolle ich entlang. Ein Platz mit Weitblick und Internetempfang. Ein langer Astrotalk steht auf der to-do Liste. Unsere Gedanken und Fragen können sich weit ausbreiten, unsere Empfindungen und Gefühle kriegen Worte. Letztlich geht es doch immer wieder nur um das tiefe Verstehen und Annehmen unseres So-seins. Nützlich ist das, was wirkt und beflügelt den eigenen Weg zu gehen und sich selbst zu durchschauen.
Wieviel bestimmt unser Schicksal unsere eigenen Entscheidungen? Welche wirkliche Motivation liegt wirklich hinter unseren Handlungen? Und wer und was ist dieses Ich, das wir so stolz der Welt präsentieren? Astrologie, eine Art Philosphie und Lebenshilfe. Mein Grasbüschel-Philosophenplatz!
Gekommen war ich vom Osten. Ich hatte eine „Verabredung“ in einem kleinem Dorf, abseits der Touris. Damals konnte ich den Frauen dort nicht die Kleidung geben, die mir meine gute Freundinn mitgegeben hatte. Vor aller Augen im Brummelibauch rumwühlen ging nicht. Und jetzt am Ende sind noch viele Tshirts und Jeans da. Ich habe wenig gebraucht. Die Bettellei ist zurück gegangen und einfach nur so verteilen wollte ich nicht. Diese Dorffrauen waren nach wie vor in meinem Kopf. Und so rolle ich bis Ben Yati und weiter zum Ksar Aourir. Ich stelle mich nahe der Moschee auf den Platz und kurze Zeit später kommen sie aus ihren Lehmruinen und freuen sich. Eine Tasche voll Klamotten und noch ein paar Süßigkeiten. Meine Mission ist erledigt.
Geschlafen hatte ich davor nahe einem Oued zwischen Sandhügeln und kleinen Bäumchen, weit genug weg von der N 10 hinter Boudnib. Ein paar Pisten enden an Zäunen oder weiteren Plantagen, bis zu dieser hier, die zum Oued führt. Ich baue mich auf, stromere rum und dann geht die Sonne schon unter.
Wie fahre ich denn weiter? Ich surfe auf Maps herum, suche nach Gegenden in denen ich nochmal so weit draußen stehen kann. Je nördlicher ich komme, desto grüner und besiedelter wird das Land. Mal gucken.
Und so rolle ich durch wunderschöne Berglandschaft die 601 über Talsint und weiter bis kurz hinter Boumerieme. Draußen im Irgendwo, da ist mein Zuhause, nach dem Motto da wo Brummeli steht bin ich daheim! Was für ein Luxus meiner mobilen Immobilie.