oder von Sommaroy
über Tromsö
zum Mandalen Wasserfall
Blauer Himmel und Sonnenschein, der schon nachts um 1 mein Womo wärmt! Es ist herrlich, in der Sonne ist kurze Hosen und Tshirt Wetter, nur der kalte Nordwind bläst eisig über die Fjorde. Ich ringe mit mir ein bißchen, denn eigentlich ist dies Paddelwetter, aber die Kälte auf dem Wasser ist doof. So entscheide ich mich dagegen und schnurre über Tromso zum Mandalen Wasserfall.
Landschaftsmäßig taucht nix wirklich Neues auf…
und ich frage mich immer wieder, womit gehe ich hier im hohen Norden in Resonanz?
Die Fjorde sind groß und zum Paddeln nicht wirklich lauschig. Die grün bewaldeten oder bemoosten Berge, über der Baumgrenze braun mit weißen Schneeflecken könnten auch irgendwo in den Hochalpen sein, das blaue Wasser ein Bergsee…. Die kargen Fjells, also die Hochebenen mit Hochmoor, Heidelbeeren, kleinen Farn, Krüppelbäumen und kleinen Birken sind interessant, aber sie rufen nicht wirklich ein Echo in mir hervor.
Wo ist der Zauber, das Geheimnisvolle, das Spannende? Sehe ich es nur nicht?
Ich erinnere mich an ein Gespräch mit einer Halbdänin, die mir erzählte, Norwegen ist das Land ihrer Träume und sie liebt es und möchte immer wieder kommen. Bislang kann ich das von mir noch nicht sagen.
Die Landschaft erzeugt kein Echo in mir. So wie ich in Neuseeland, in Portugal und Spanien, in Kroatien in die wilde Natur eingetaucht bin, suche ich das hier und finde es nicht. Und ich frage mich, woran liegt es und ich finde keine Antwort.
Vielleicht ist Norwegen einfach nicht mein Land. Selbst die Trolle schweigen!
Das finde ich spannend, denn ich bin doch so ein Natumensch. Wenn ich an Neuseeland denke, das leckere braune Schafland mit irgendwelchen zerzausten Krüppelbäumen, da hat mein Herz gejubelt, ganz zu schweigen vom türkisblauen Pazifik oder dem verwunschenen Regenwald. Wie oft habe ich in Neuseeland oder auch in Portugal irgendwo gestanden, habe in die Landschaft geschaut und war einfach ergriffen von der bizarren Schönheit. Dieses Gefühl vermisse ich hier oben im Norden… die Landschaft ergreift mich nicht, beeindruckt mich nicht wirklich und das liegt nicht nur am Wetter.
Es ist auch wild hier, aber es hat für mich ein touch von Grau, selbst wenn die Sonne scheint. Irgendwas fehlt mir hier – etwas bizarres, etwas ganz anderes … hm???!!! Schade, oder sind einfach nur meine Augen nicht offen für hier. Ich weiß es nicht.
Städte haben mich ja sowieso noch nie viel interessiert und so schaue ich nur von weiten auf Tromsö und spare mir einen teueren Parkplatz.
Auch die Eisbergkirche verlangt Eintritt und so gibts nur Außenbilder.
Da ist mir Natur einfach näher. Ich bin neugierig auf die Finnmark – das finnische Lappland mit den vielen Seen. Ob es mir da anders geht?
Heute abend stehe ich an einem wild tosenden Wasserfall. Die Schafe haben sich dazu gesellt und meine Wäsche, die ich hier wunderbach im Fluß waschen konnte, baumelt noch draußen auf der Leine.
Vorher gabs eine kleine Wanderung hinauf in die Berge, aber irgendwann wurde der Pfad zu einer schwierigeren Kraxelei und das mag mein Knie nicht.
Ich genieße da oben die Sonne, denn an meinem Wasserfall ist sie schon hinter dem Berg verschwunden. Unten am Meer sind die Plätze rar und liegen vor allem direkt an der Straße oder in einem Ort. Da bin ich lieber hier im Irgendwo mit Schafsgeläut und rauschendem Wasserfall ….
GPS: N 69° 25′ 22.2“ E 20° 34′ 18.7“
Robert
Safar