Heiße Quellen in Burren Junction

oder weiter auf dem Kamilaroi Highway der Zivilisation entgegen

16.3.

Weiter gen Osten – ganz langsam, fast unmerklich verändert sich die Landschaft. Rote Erde und Steinlandschaft werden weniger, dafür gibt es grünes Grasland, große Farmen mit abgeernteten Feldern, Bäume und plattes Land.
Nun verlasse ich mein Outback – meine herrliche Nixlandschaft. In der Früh fahre ich nochmal soooooo langsam durch die sandige Piste, genieße jeden Zentimeter.

Ich hatte es ja schon vorher mal gesagt, das Outback, die unendlichen Weiten, die roten Pisten nach Irgendwo, das ist das Australien, was mich am meisten fasziniert. Und wenn ich wiederkomme, wird es ein pistentaugliches Auto geben, das Staub, Schotter, Corrugations besser verträgt, als wie Brummeli.

 

 

 

 

 

In Bourke schau ich mir noch die alte Brücke über den Darling River an. Eine Ziehbrücke, denn im Frühjahr und vielleicht Spätherbst, wenn es wieder mehr Wasser im Fluss gibt, fahren Schiffe, Ausflugsschiffe, kleine Schiffe, große Schiffe. Jetzt schwimmt nur ein Holz irgendwo, es ist gerade um die Ecke verschwunden.

 

 

 

 

 

In Brewarrina ist der Fluß gestaut, eine steinige Fischtreppe an der Seite oder ist dies die Aboriginal Fisch Trap – eine andere finde ich nicht. Viele Gestalten lungern rum, ein paar Kinder beim Spielen. Mein freundliches Hi wird nicht beantwortet. Ich ziehe weiter.

 

 

 

 

 

 

Ich habe sie schon so oft gesehen, diese Fata Moganas, diese Luftspiegelungen. Meistens auf der Asphaltstraße, heute schaut es aber aus, wie ein riesiger blauer See mitten im Feld. Ich komme näher und der See wird kleiner und kleiner und verschwindet. Es fotografisch festzuhalten gelingt mir nicht. Es ist schon spannend, weil es so täuschend echt aussieht.

Und weil ich mich doch jetzt so langsam der Zivilisation wieder nähere und mich an gesitterteres Verhalten oder besser gesagt Aussehen bemühen muß, fahre ich weiter bis Burren Junction. Hier gibt es heiße Quellen, eine große runde Badewanne zum Schwimmen und heiße Duschen mit freien Blick zum Himmel.

 

 

 

 

 

Ich baue mich auf, auch wenn die Straße nicht allzu weit weg ist und weiche mich nach einer Dusche im heißen Wasser ein. Aller Staub muß nun weichen Das Wasser hat sicherlich gut 39 Grad und so schwimme ich nur langsam drei Runden. Ratsche ein bißchen mit den ansässigen Grey Nomads, bevor ich mich an weitere Putzaktionen begebe.

 

Küchenschrank steht heute auf der to-do Liste. Den Grey Nomads begegne ich jetzt immer häufiger. Wochenlang bleiben sie auf solchen Plätzen stehen. Sie haben hier alles, was sie brauchen, aber so lauschig ist es auch nicht. Da gibt es besseres, finde ich. Vor allem dann, wenn irgendwelche von ihnen, ihre Generatoren laufen lassen. Man braucht ja Klimaanlage, Fön und ich weiß nicht was. Eine Unsitte!!!.

Nachts unter Sternen zu schwimmen, bin ich dann doch zu faul und bleibe liegen, bis das erste Morgenlicht mich so um dreiviertel sieben weckt.

Ich kann mir Zeit lassen. Ich fahre nicht weit, ich brauche noch eine Waschmaschine, die es in Wee-Wa gibt und der Rest vom Brummeli muß auch noch geputzt werden.

Kommentare (4)

  1. Marion

    Hallo Safar, ein bisschen Wehmut schleicht sich in Deine Erzählungen ein. Der Abschied naht. Du hast so viel erlebt und gesehen. Es gibt bestimmt noch viel zu berichten. Wir freuen uns auf ein Wiedersehen. Lass es ruhig angehen. Wir denken an Dich. Liebe Grüße Marion und Helmuth

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      Liebe Marion, lieber Helmuth, ja ich freu mich auch auf ein Wiedersehen und dann gibt es viel zu erzählen – von euch und von mir – ihr seid ja mehr in meine Nähe gerückt, da bin ich schon neugierig.
      Ja, so langsam rückt der Abschied näher und so wie Marese sagt zelebriere ich noch jeden Tag hier, nehme bewußt wahr und speichere Wärme so viel wie ich kann.
      bis ganz bald alles liebe euch von Safar

  2. Marese

    Ach Safar, das klingt doch sehr nach Abschied von dieser roten Erde – aber Du zelebriert das so schön. Und ein Abschied heisst auch Herzlich Willkommen auf der anderen Seite. Wir freuen uns schon sehr auf Dein Ankommen.
    Weiche uns – Deine virtuellen Mitreisenden -nochmal schön ein, damit wir frisch und frei zurück kommen können, und dann einen herrlichen Sommer in der realen Welt haben werden.
    Es war eine herrliche und spannende Reise. Ich fühle mich jetzt so vertraut mit dieser roten Erde und überhaupt down-under, vielen Dank für Deine täglichen Berichte nach hinten ins Heck – Du bist eine wunderbare Reiseführerin in fremde Welten, hast Dich so zärtlich und liebevoll gezeigt – mit allem und allen, uns Begleitern, der Natur, und den vielen Menschlein, denen Du begegnet bist.
    Und ich fahre jetzt auch los …. genieße die letzten Tage dieses Winters. Wir steigen hoch auf einen Gipfel dieser wunderschönen Welt, auf den Dachstein – in eine kalte Wüste aus Schnee und Eis.
    Bis bald … einen dicken Umarmer von Hans und Marese

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      Liebe Marese, ja so einen herrlichen Eisbrocken könnte ich heute gut gebrauchen, es ist 38 Grad warm…. danke für deine so lieben Worte – mann, freu ich mich auf euch, so viel wie ich hier Abschied nehme, so viel freue ich mich wieder auf unsere Seite der Erde mit allen lieb gewordenen Menschleins in Natura … und trotzdem, ihr seid mir alle so nah gewesen auf dieser Reise und so manches Mal habe ich nach hinten gegrinst.
      Ja, was für eine spannende Zeit!!!! Euch einen wunderbar gehabten Tag da oben auf dem Dachstein – dieser Eiswelt und wenn die Sonne dann scheint und die Welt in dieses eisig blaue Licht hüllt und ihr mit euren Ski hinunter rauscht, der Schnee rechts und links von euch davonwedelt … genießt es da draußen!

      Bis ganz bald alles Liebe von Safar

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