Stromatolithen in Hamelin 100 Kilometer vor Monkey Mia
25.9.
Morgens ziehe ich mir meinen Pullover an, denn ein frischer Südwestwind flattert zum Fenster herein. Im Bettchen ist es gemütlich warm. Die rote aufgehende Sonne wird hell und heller und ich mit meinem Kafffee wacher. Diese Morgende hier draußen im Irgendwo, nur mit Krüppelgewächsen, roter Erde und ein paar Vögeln sind so besonders. Da bin ich in meinem Element. Weiter vorne ist der hässliche Campingplatz mit Generatoren und weiter hinten irgendwo ein Farmstay. Und ich einfach in der Natur! Was will ich mehr!!!!
Bevor ich mich gestern auf den Weg mache, wird geduscht und meine Haare sind endlich nicht mehr so struppig. Ich komme ja heute in einer etwas belebtere Tourigegend und da kann ich nicht ganz so verlottert rumlaufen.
Auf meiner festgefahrenen Piste rolle ich zurück nach Carnavon, noch ein bißchen Brot, Salat und Erdbeeren kaufen. Es ist Erdbeerzeit und mit frischen Youghurt am leckersten. Carnavon ist relativ groß und man sieht am Hafen die Villen der Schönen und Reichen. Man hat seine Yacht, ein großes Haus und alle sonstigen Annehmlichkeiten, die bei näherern Hinsehen oft nur Ballast sind.
Was brauche ich wirklich und mein Leben im Womo zeigt mir das so deutlich, mit wie wenig ich total zufrieden und glücklich bin. Nicht viel Schnickschnack sondern viel Raum und Natur pur, das ist mein Luxus.
Eine blauzüngige Echse kreuzt meinen Weg und verzieht sich beim Näherkommen in die Büsche.
Ich rolle heute weiter gen Süden Richtung Monkey Mia, der Delfinbucht.
Viele Caravans kommen mir entgegen beladen mit Booten, Rädern und viel, viel Krams. Nicht anders wie bei uns, wenn die Ferienwelle läuft. Man hat seine Parzelle irgendwo und teilt sich das Meer. Abends Musik und Aninmation. Tagsüber Sonnenbaden, ein bißchen schwimmen und hier kommt noch Angeln, Bootfahren und Feuerchen machen dazu. Nach zwei Wochen rollt man zurück in die Stadt zu seiner Arbeit und dem Alltag, der hier auch nicht so anders ist. Vielleicht ein wenig gelassener und nicht ganz so hektisch, wie bei uns.
Von einem großen Aussichtsberg schaue ich weit übers Land. Die Straße schlängelt sich durch Hügel, viorbei an Quarzsandbergen durch struppige Landschaft. Am Overlander Roadhouse wird getankt und dann biege ich ab Richtung Monkey Mia, bzw. erstmal zum Hamelin Pool.
Das ist eine Bucht in der die Stromatolithen wachsen. Kleine Bakterien bauen hier kleine steinartige Gebilde. Irgendwo im Sommer hatte ich die schon mal gesehen. Ich wandere den Pfad entlang und weiter zu der alten Telegraphenstation, die jetzt ein häßlicher Campingplatz ist.
Hier am Strand, der aus Muschelsand besteht werden die Quader ausgeschnitten und zum Hausbau verwendet. Heute nur noch zum Restaurieren alter Gebäude. Auf der Herfahrt hatte ich schon „meinen“ Platz entdeckt, ein kleiner Weg nach Irgendwo. Ich baue mich auf, kann sogar noch telefonieren und Emails beantworten.
Mein roter Pistenkrabbler wächst und wird größer. Es sieht nach viel Arbeit aus und meine Vorfreude wächst auch und wird groß und größer. Hoffentlich paßt die dann ins Womo rein!