Uendoo Creek

oder von Blowholes, zu Rockholes und dem kleinen Uendoo Creek im Irgendwo

 

24.9.

Mitten im nixigen Irgendwo, auf sandiger Erde neben einem kleinen Creek wache ich heute morgen auf. Das Meer ist nicht weit, aber ich sehe es nicht. Dafür fegt der Wind um mein Womo. Es ist der so typischer Südwestwind vom Meer, der da herkommt.

Die Mangroven sind zu niedrig und so hat er Platz über der Wüstenlandschaft seinen unsichtbaren Tanz aufzuführen. Ich schlafe etwas unruhiger, es ist auch Vollmond und trotzdem… ich liebe es so mit der Natur zu sein, diese Ursprünglichkeit zu spüren und einzutauchen in dieses Nix, was so mit Leben gerfüllt ist, mich einzulassen auf diese Urkräfte. Es ist was ganz besonderes, nur den Wind zu hören, die warme Sonne im Rücken und der Blick über wüstige Scrublandschaft, kleine Büsche im Sand, ewig weit und ein paar Spuren, die sich im Irgendwo verlieren.
Wie wunderbar!!!!!

 

 

 

 

Gestern, ja da bin ich auch aufgewacht auf der roten Erde, nicht weit weg von der Piste.
Es geht weiter Richtung Süden.

 

 

 

 

Vor Carnavon gibt es in Quobba die Blowholes – hier presst sich der Ozean durch eine kleine Öffnung in den roten Felsen und erscheint als hohe Fontäne.
Donnernd schießt das Wasser nach oben und der Wind verteilt die Gischt fast bis zu uns hin. Da möchte ich nicht schwimmen, da unten. Mit jeder Welle schwappt das Wasser hoch- malerisch und gewaltig.

 

Ein Denkmal für ein gesunkenes australisches Schiff während der Kriegszeit. Es gab ein paar Deutsche, die überlebt haben, keine Australier. Und so wird nach wie vor gerätselt, was wirklich passiert ist. Mir wird hier nochnal die Dimension dieses Weltkrieges bewußt. Selbst in Australien tobte es, oben in Darwin bombten die Japaner. Was für ein irrsinniger Weltenbrand, nur weil man meinte, man war was besseres, was auserwähltes und die anderen wertlos. Was für ein sinnloses Dahingemetzel für die Macht.

Da drau0en in Russland haben sie gesagt, hoffentlich verlieren wir den Krieg, denn sonst müssten wir ewig hier Wache stehen im riesigen russischen Land.

 

 

 

 

Ich steuere Brummeli den steilen Berg zum Leuchtturm hinauf und habe den weiten Blick übers Land und ich erreiche das Weltennetz und kann Blog hochladen.

 

 

 

 

Der Rockpool will auch noch angeguckt werden und so schnurre ich die 40 km Richtung Zentrum. 500km weiter liegt der höchste Berg Australiens, der Mount Augustus.

 

 

 

 

Der Gascoyne River schlängelt sich hier entlang und an ein paar Stellen gibt es immer Wasser. Von roten schruppigen Felsen umgeben leuchtet er blau zu mir herüber. Die Fliegen sind aktiv, sehr aktiv. Ich wandere trotzdem ein wenig rum, überlege kurz zu blreiben.Es ist noch zu früh und die Fliegen zu doof, also schnurre ich die Kilometer wieder zurück und rolle zu meinem windigen, aber fliegenfreien Uendoo Creek.

 

 

 

 

Kein Mensch ist hier, es gibt nix zu sehen, als weites Land, Bushlandschaft und den kleinen Creek. Ja, so liebe ich das doch und auch wenn der Wind ums Womo fegt und die Zeltplane vom Dach wackelt. So viel unendliche Weite um mich herum.

 

Ganz bewußt nehme ich das in mich auf. Der Mond ist kugelrund, ein paar Vögel in den Mangroven neben mir rufen noch. Ich habe zwar Empfang, aber schlechten, trotzdem wandern noch ein paar Whatsapp hin und her, bevor ich schlafen gehe. Uendoo Creek ein Platz im nixigen Irgendwo!