oder Schlammwege, See und die alte Ruine am Flußufer
13.-16.3.
Fette grau-gelbe Wolken über dem Fluß. Der Saharastaub hat sich fest an die Wolken geklammert. Dunkel und schwer vom Regennass wabern sie über den Fluß.
Ob ich von dieser nassen Wiese wieder wegkomme? Ein bißchen Risiko bin ich ja eingegangen, aber der Platz war zu verführerisch. Hinter einer alten Ruine nahe am Fluß Guadalqivir habe ich mich aufgebaut. Der Weg ein bißchen matschig, aber noch nicht zuviel.
Mein Ausflug zum See, an dem ich ja eigentlich paddeln wollte, war nur ein Ausflug. Schlammwege sind auch für meinen Brummeli nicht optimal, wenn das Profil unter dem Matsch verschwindet. Und so rolle ich wieder zurück. Ich muß dieses tiefen Regenwolken abwarten und ihnen nicht nach Norden folgen. Dahinter kommt wieder schönes Wetter und der Matsch kann trocknen. Vielleicht käme ich durch, wahrscheinlich, aber ich will nicht riskieren stecken zu bleiben.
Im Norden verpasse ich gerade ja nicht ganz so viel. Die Weltsituation sowieso weiter so unsicher. Und ob der sog. Freedom-Day kommt ist dahin gestellt. Zuviele Extrawürschte für die einzelnen Länder. Ich sehe etwas schwarz einfach auf meinen Campingplatz zu kommen. Und wie sich der Krieg, die Propaganda, die Flüchtlinge, die Energiekrise weiter entwickelt sehe ich noch nicht. Und eigentlich heißt das für mich, Füße still halten und noch ein bißerl schauen.
Spannend finde ich das der Ölpreis sinkt und die Benzinpreise steigen. Grüne Energiepolitik!
Doch kurz zurück zu Anfang:
Mit den Wolken ziehe ich gen good old Esphania. Meine Internetkarte von Digimobil funktioniert noch nach ein bißerl Rumwurschtelei und die kleine Fähre über den Guadalquivir hat jedes Mal andere Preise. Es wird billiger. Von zehn Euro beim allerersten Mal zu sechs Euro diesmal. Wahrscheinlich immer noch viel zu viel. Naja, dann hat der Fährmann ein Zubrot. Sevilla und große Städte will ich meiden. Hier in Spanien streiken die Brummifahrer wegen den hohen Spritpreisen. Ich sehe die Gelbwesten an den Auffahrten. Da bleibe ich lieber auf kleinen krummen Landstraßen und dieser kleinen Fähre.
Schnell bin ich aufgebaut an meinem Platz nahe dem Fluß bei den hohen Bäumen. Ein schöner Abend direkt am Fluß. Ein bißchen matischig, aber ich denke mir nicht so viel und komme dann morgens auch gut wieder hoch auf die feste Schotterpiste. Das die Pfade am See noch matschiger sind, hatte ich mir nicht gedacht. Das schönere Wetter ist auch noch nicht da und ein lauschiger Platz nicht erreichbar.
So rolle ich wieder zurück und finde hinter der alten Ruine diesen Platz. Der Weg erscheint mir fest genug und auf der Wiese steht Brummeli gut.
In der Früh sehe ich die großen Pfützen auf dem kleinen Stück Matschweg und nachdem es gestern schon ein bißerl rutschig war,werde ich noch einen Tag abwarten. Irgendwann sind die Wolken weg und der Boden trockner. Ich kann richtig zuschauen wie der Fluß weniger wird, ein Schlammufer wird immer sichtbarer. Abenteuer Gualdaquivir.
Safar
Marion Pfost
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