oder das „Alleinsein“ in den Bergen
22.8.
Mein Klosterguckhunger ist gestillt, trotzdem fahre ich zu ihnen hin. Sie liegen oft an schönen weiten Orten irgendwo in den Bergen. So ist es mit dem Kloster Secu. Eine steile Piste führt hinauf und es ist Sonntag und die Gläubigen sind unterwegs. Brummeli schafft auch hier wieder die engen steilen Kurven.
Oben gibt es eine Eremitage. Mönche und Nonnen, die sich in die Stille der Berge zurückgezogen hatten, um ES, was immer es auch ist, zu finden. Einfachstes Leben ohne Ablenkung vom irdischen Schnickschnack. Folgten sie ihrem Innersten oder befolgten sie die Regeln des Klosters? Waren sie frei oder wuchsen sie in die Freiheit zwischen den Regeln? Erlebten sie Stille oder horchten sie auf des Geschwätz in ihrem Kopf? Vielleicht spielte es irgendwann keine Rolle mehr, weil das Geschwätz und die Stille eins wurden, Freiheit und Regeln sich nicht mehr gegenüber standen und die Natur in ihrer Schönheit auch das Häßliche offenbart.
Still klettert die „Karavane“ den Steig hinauf, zwängt sich zwischen Felsen, bestaunt den Meditationssitz und zündet eine Kerze in der Felsnische an. Innig knien sie nieder und sind erfüllt von ….
Nonnen haben sich in die Ecken zurückgezogen, beten und beobachten aus dem Augenwinkel das Treiben. Und all dies in der grünen steinigen Mooswelt der Südostkarpaten.
Schon vorher war ich zur Burg „Cetatea Neamt“ hochgestiegen. Auch hier geht es erstmal steil hinauf, bevor man über eine große hölzerne Steganlage in die Burg eintritt. Schön aufbereitet mit Nischen zum Burg-Leben gucken. Komfortabel war es nicht wirklich und die „Eingesperrten“ hatten ein klägliches Dasein, während die Ritter am Tisch pokerten und den Wein genossen. Die Betten waren eher ungemütlich und luden nicht wirklich zum Lotterleben ein.
Ich treibe auch hier mit dem Strom der Besucher, bevor ich meinen anderen Weg finde.
Am Ende des Tages stehe ich wunderschön bei den Schafen auf einer Wiese oberhalb vom Kloster Neamt. Ich finde diesen Platz, weil schon die Straße zum Kloster zugeparkt ist und ich einfach diesem Schotterweg folge. Und siehe da nicht weit weg und sonntägliche Stille am Berg. Hier bleibe ich, schau noch zur Kapelle hinauf. ‚Der wütend bellende Hund ist gottseidank an der Leine und bewacht nur den Hof nebenan.
Der Schäfer treibt seine Herde heim und ich genieße meinen kleinen Picknickplatz.
Porti
Safar
Porti