Eine Reise durchs Barossa Valley

oder im hügeligen Hinterland von Adelaide

26.12.

 

Nachdem ich gestern meine Reise durch das Hinterland von Adelaide ins Barossa Valley mir schon so schön ausgedacht habe, brauche ich heute nur die Koordinaten eingeben und Brummeli schnurrt zu allen Ecken.

 

Angefangen wird in Mannum, einem kleinen Städtchen am Murray River, der größte Fluss Australiens. Langsam schlängelt er sich durch sein grünbewachsenes Ufer, das weiter oben in braunes Grasland übergeht. Auf der „Marion“ könnte man mehrere Tage den Fluss entlang shippern oder nur mit einer der Seilfähren auf die andere Seite kommen.

 

 

 

 

 

Im Städtchen werde ich von einem deutsch-Australier angesprochen, sein Vater stammt aus Bremerhafen. Er hat schon ein bißchen tief ins Glas geguckt. Ich bin froh, daß er einen anderen Kumpel trifft, so kann ich mich verdünnisieren und schau mir noch die Häuser an.

 

Südaustralien und besonders die Gegend um Adelaide ist sehr von Deutschen besiedelt worden, die einem strengen lutheranischen Glauben folgten. Sie siedelten im Umland von Adelaide betrieben Ackerbau und konnten so bald die Stadt mit Früchten und Gemüse versorgen. Später kam noch der Weinanbau dazu. Das Barossa-Valley ist voll von Weingütern.
Aber ich bin noch nicht so weit.

 

Bears Rock auf dem Weg zu „Pleasant Hill“, war in meinem Kopf eine tolle Felsformation, die hoch über allen hinausragt und auf den Felsen drumherum die „Zeichnungen“ der modernen Nomaden.

Es ist eine steinige Landschaft, aber nirgends eine Haltemöglichkeit und alles eingezäunt. Ich warte immer noch auf meinen großen Bären. Schließlich ein Wegweiser zu Lookout. Ein paar Steine, ein Tisch und sonst nix. Einheimische sind da und sagen, dass da unten dieses Weisse, der Bear Rock ist. Es ist aber Privatland. Er ist Straßenbauer und sagt, ich solle im Norden eine große Puppe auf meinen Beifahrersitz tun, damit man nicht sieht, daß ich alleine unterwegs bin. Eine indirekte Warnung vor den Aborigines – hmmmm! – so abseits fahre ich ja nicht. I keep it in mind, sage ich ihm und bedanke mich für seinen Rat.

Ich dreh dann doch nochmal um und fahr zurück zu diesem weißen Stein und kann tatsächlich neben der Straße halten. Ein Foto und das war der berühmt Bears Rock!

 

 

 

 

 

Oben in Pleasant Hill vertrete ich mir die Beinchen und schau auch hier die Häuser an, klein gemütlich, erinnern sie an England und Holland. Das ist die Gegend um Barossa-Valley und die alten Eukalyptusbäume schauen schon malerisch in diesen braunen Gras aus und geben sicherlich dem Wein eine besondere Note.

 

Ein uralter „Gumtree“ galt einst einer jungen deutschen Familie, den Herbigs, als Unterkunft. Sie hatten 16 Kinder! Was die Deutschen hier in Südaustralien geleistet haben, wird sehr anerkannt, auch wenn es dazwischen die Zeit der Weltkriege gab, in dem Deutschtum verhöhnt war und jede Familie versuchte, ihre Namen einzuenglischen.

Ich fahre vorbei an vielen Weingütern, die aber heute sowieso alle zu sind. Es ist ja Weihnachten.

 

 

 

 

Am Barossa Wasser Reservoir ist die Staumauer so gekrümmt, dass wenn man an der einen Seite etwas sagt, es man an der anderen 100m weiter, hört. Die Menschleins probieren es aus und es funktioniert, das ist die Whispering Wall.

Auch wenn es ziemlich heiß ist, habe ich noch Lust auf eine kleine Wanderung durch die Barossa Goldfields. Es gab sie wirklich, diese Minen hier, tiefe Schächte zeugen davon. Der Steine wurden in Eimern nach oben gezogen und gewaschen. Ich wandere hinunter zum nicht vorhandenem Fluß und wieder hinauf zu dem kleinen Museumsdorf, das malerisch in diesen Eukalyptuswäldern liegt.

 

 

 

 

 

 

Über die Thwo Wells, die zwei alten gefassten Wasserlöcher der Aborigines fahre ich nach Middlebeach. Ein kleiner schmuddeliger Campingplatz erwartet mich.

 

 

 

 

 

Macht nix, ich kann mich so hinstellen, dass ich von dem Dreck und der Unordnung und vor allem den lauten Klimaanlagen nix sehe und höre. Die Dusche ist ok und was will ich mehr. Bin total müde von dem vielen Gucken und hab ja morgen Zeit, während meine Reifen gemacht werden den Blog zu schreiben.