und mein Baumplatz nahe der Piste
10.7.
Mitten auf einer Rinderwiese umgeben von gefällten Bäumen und Sträuchern, umherstreunden jungen Rindern und vielem Grün hier nahe der „Strasse“ 107K. Auf meinem Merkzettel stand wunderschöner Platz mit Baum und Ausicht auf Wiese. Das peile ich doch mal an. Oh jee – der schöne Platz ist zum Verhau geworden. Gefällte junge Bäume und abgeschnittenes Geäst liegen herum. Der Bulldozer schiebt wohl einen neuen Weg den Hang hinunter. Tiefe Erdfurchen. Schaut häßlich aus und ein ausrangierter deutscher Bauwagen „ziert“ die Fläche.
Da gucke ich doch mal auf die andere Seite. Hier gibt es nur wenig Platz nahe des Weges, der hinauf zu irgendeinem Gehöft führt. Ich quetsche mich mal zwischen Zaun und Weg und schau der Sonne beim Rotwerden zu. Ein Bauer kommt vorbei, grüßt nett und sagt es ist ok hier zu schlafen. Trotzdem, – irgendwie fühle ich mich auf dem Präsentierteller und dreh um zum Verhau-Platz. Ein verwegener Allrad fährt noch zum Sonnenuntergang ganz nach oben. Zweimal höre ich die Räder durchdrehen.
Ich baue mich hier auf. Eine junge Rinderherde kommt schmatzend und grasend daher. Was steht denn hier, scheinen sie zu denken. Alles beschnauft – beschnüffelt und an Brummeli kann man sich doch so herrlich reiben. Nachdem mein gutes Zureden nichts nützt, nehme ich mir einen Stock wie die Hirten und treibe sie ein bißchen weg von mir. Brav trotten sie davon, nur um nochmal wieder zu kehren.
Neugierig sind sie ja schon diese Viecher. Irgendwann verziehen sie sich dann ganz wirklich und die Nacht, diese total stille Nacht hält Einzug.
Am Vormittag gab es noch eine kleine Wanderung in die Berge. Hoch oben an der windigen Transalpina führt eine Piste zu einem Buckel und weiter. Brummeli parkt unten. Eine Horde polnischer Allräder kommt herunter gerumpelt. Fahrerisches Können ist hier angesagt bei tiefen Furchen und steiler und schiefer Abfahrt. Das geht zu Fuß doch einfacher. Noch ein Stück weiter bis zu einem kleinen Gipfelrund und dem nächsten.
Weit unten die Hütte und weit oben der große Gipfel und der Blick auf die Windungen der Transalpina. Ja, es gäbe schöne Wanderrouten hier mit Weitsicht. Rumänien, die Karpaten ein großes Wandergebiet und auch die kleineren unbekannteren Ecken.
Wenn ich mal einen Wanderurlaub plane habe ich eine guten lebendigen Tippgeber! Diesmal aber bin ich mehr oder weniger nur auf der Rückfahrt und schnurre durch. Viel zu schade für das schöne Land und trotzdem, ein paar To-do’s rufen! Und so rolle ich vorbei an den alten und ursprünglichen Dörfern, in denen die Zeit stehen geblieben ist und das Leben ganz ruhig vor sich hintuckert. Endlose Straßendörfer und kleine Häuser am Fluß, den ich aufwärts rolle. Straße wird zur Piste, die aber gut befahrbar ist. Ich erinner mich. Beim letzten Mal blieb ich oft stehen und fotografierte diese moosbedeckten Häuser, die zerfallenen Hütten und windschiefen Mauern. Heute rumpel ich vorbei, das letzte steilere Stück hinauf zu meinem Baumplatz!
Nach Griechenland dachte ich ja ich bin gleich wieder da. Es sind doch so einige Kilometris zu fahren. Auch Rumänien ist größer und länger als in meiner Vorstellung, vor allem dann wenn man auf kleinen Sträßchen fährt.