der Weg nach Süden führt über kleine Bergsträßchen
zum Festungsdorf Castellar de la Frontera
und hinunter nach Tarifa
16.Dezember
Eigentlich, ja eigentlich wollte ich ja schnurstracks nach Tarifa, aber wie mein Brummeli halt so ist (oder hat das was mit mir zu tun?) biegt er zu dem Castellar ab.
Durch einen Korkeichenwald geht es auf Schnörkelstraße hinauf bis zu dieser Festungsanlage.
Eine alte Burg hatte ich erwartet und ein kleines verwinkeltes weisses Dorf innerhalb der Festungsmauern finde ich. Dazu einen Falken, der neugierig schaut, wer da wohl daher kommt.
Ich wandere durch die schmalen verwinkelten Gassen mit den kleinen „Kübelgärten“ und Grünzeug an der Wand, vor der Tür oder dem Fenster.
Platz für ein richtiges Gärtchen gibt es nicht. Eng an eng wohnt man hier, dafür geschützt vor allem Unbill, dass vielleicht über die Meere kommen kann und früher sicherlich auch in Form von Piraten gekommen ist, stammt sie doch aus dem 13.Jahrhundert, eine nicht immer gemütliche Zeit.
Auch hier lädt der Stausee nicht wirklich zum Paddeln ein – zu wenig Wasser. Das Ufer ist lehmig und durch den vielen Regen sind auch die Flüsschen ockergelb und es gibt viel, viel Matsch!
Von den Mauern sehe ich hinüber auf den Gibraltarfelsen und dahinter ist ja Afrika, oder man kann es auch Marokko nennen. Noch ist es ganz schön in Wolken verhüllt.
Und auf dem Weg nach Tarifa sitzen sie auf ihren Masten in den großen runden Nestern. Hier ist es gut, hier kann man brüten und sich den schwierigen Überflug übers Meer sparen. Einmütig sitzen sie zusammen, meine Storche, genauso wie die beiden Pferde, die auf dem Stellplatz grasen.
Nachmittags treffe ich dann Leela, eine Sternensolistin und wir ratschen was das Zeugs hält und überlegen laut, ob wir uns vorstellen können, gemeinsam nach Marokko zu fahren. Unser Morgenritual ist das Gleiche, ein Kaffee in der Früh, unsere Einstellungen wie man miteinander umgeht harmonieren. Sie ist genauso gern in der Natur unterwegs wie ich und wandert gern. Nur Campinplätze mag sie nicht wirklich. Wir geben uns Zeit, darüber zu schlafen und wollen endgültig am Sonntag bzw. Montag entscheiden. Das fühlt sich gut an.
Der Stellplatz hier in Tarifa ist praktisch, nicht ganz wirklich lauschig. Aber für eine Nacht ok. Am Wochenende ist hier sicherlich viel los. Die ganzen Kitesurfer werden trotz doofem Wetter sich hier zusammenfinden und so ganz ruhig wird es hier nicht sein. Nach dem gemeinsamen Abendessen schreibe ich noch ein bisserl, bevor ich mich in mein Traumland verabschiede.
GPS:N 36° 01′ 27“ W 5° 36′ 58“
Marese
Safar