Ein „Weit, weit weg Platz“ in Sidi Kaoki

oder steinige Rumpelpiste zu einem neuen „Lieblingsplatz“

 

28.-29.11.

Ein kleines laues Lüftchen, weißer Wellenschaum, ein paar verkrüppelte stachelige Gewächse, steiniger Boden und blauer Himmel begrüßen mich wieder am Morgen. Ist das schön hier, weit weit weg vom Surf-Getummel hinten bei Sidi Kaoki, von all den bunten Gestalten mit ihren „Brettern“, den Kamelen und Quads, die auf Besucher warten. Hier warten nur ein paar Fliegen und die Weite.

 

 

 

 

 

Schwarze Ziegen kommen am Nachmittag. Sie knabbern an Sträuchern und der Hund döst hinter meinem Stuhl. Der Hirte bekommt eine Zigarette, bzw. zwei. Aber sie betteln nicht und sie sind nicht aufdringlich, die Fischer und Hirten. Was für eine Wohltat. Und so habe ich die Welt ganz für mich. Ein Luxus, den ich mal wieder aus vollsten Zügen genieße.

Beim Ankommen in Sidi Kaoki frage ich mich, ob ich wohl meinen alten Platz wiederfinde. Von der Piste nach Azro biege ich nochmal auf einen geschlängelten leicht sandigen Weg ab und lande dann auf der sehr steinigen Piste gen Wasserfall. Die alte Route, die irgendwo zwischen den Bäumen bzw. Sträuchern entlang ging, finde ich nicht. Dafür aber einen noch viel schöneren Platz an der Piste oberhalb des Strandes. Ein etwas steileres, steinig-felsiges Oued will durchrumpelt sein.

 

 

 

 

 

 Vorher gabs auch schon Plätze, die mir aber zu „sichtbar“ waren. Hier stehe ich geschützter und habe trotzdem meinen Weitblick auf’s Wassser. Was will ich mehr. Zwei Fischer von einer Hütte weiter unten bieten mir ihren frischen Fang an. Große Kulleraugen und ein aufgerissener Mund,- nein danke, ich bin Vegetarierer und das wird akzeptiert. Sie sind nicht mehr so aufdringlich wie früher.

Und so stehe ich hier oben und kann in Stille und Ruhe dem nachspüren, was es nachzuspüren gibt. Ich liebe diese Plätze an denen ich einfach eintauche und mich lasse, lausche und ein paar Fliegen vertreibe. Ich muß nicht viel tun,- das Schöne an meiner diesjährigen Marokkoreise. Ich habe Freude an guten Plätzen zu verweilen, einzutauchen in das Rauschen und Raunen der Natur, in das Rauschen und Raunen meines Seelchens.

 

 

 

 

 

Meine Marocc Telekomkarte spinnt, die, die ich bei Carlos gekauft hatte. Ich hätte sie in Marokko gleich registrieren lassen müssen, dann könnte ich sie normal aufladen. Also muß ich nochmal zu einem Marocc Telekomladen. In Essaouira ist einer, zu dem ich am Strand entlang hinwandere. Womos dürfen laut Schild nicht mehr die Strandstraße fahren und vor allem auch dort nicht halten. Tun trotzdem ein paar. Dooferweise vergesse ich meinen Paß und der Personalausweis genügt nicht. Dann halt nicht und ich wandere wieder zurück. Auf Stadtleben habe ich nicht wirklich Lust. In Agadir gibt es noch genügend Läden und hier geht Inwi genauso gut.

 

 

 

 

 

Mit Hin-und Herrumpeln vergeht ein guter halber Tag. Die Sonne scheint warm und geht ein bißchen im Meeresdunst unter. Ich lausche noch meiner Astrologie. Schließlich will ich ja meine „Hausaufgaben“ wenigstens ein bißchen erledigen, grins grins. Und das heißt Lehr-Audios hören. Mir gibt diese Astrologie von Hensel sehr viel, es steckt so viel tiefe Weisheit darin. Es ist so, als ob man ein gutes Buch liest, in dem man Passagen entdeckt, die für das eigene Leben so wertvoll sind.

 

 

Sonnenschirm, Tisch und Stühlchen, mal wieder einen kleinen Zuhauseplatz am Meer – jippiiii!

 

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