Die weißen „Kreidefelsen“ von Kritama

oder Rumbummeln, Schwimmen und ein paar Serpentinen zurück…

14.5.

Unter mir plätschern die Wellen leise vor sich hin und neben mir fliegen die Möwen. Sie kommen von nebenan, dem „Kreidefelsen“ von Kreta. Ein unzugänglicher Strand, den sie für sich erobert haben. Ich stehe nicht weit weg am Ende einer Stichstraße, die hier wirklich zu Ende ist. Ein windschiefes Gitter warnt bis hierher und nicht weiter. Es geht tief runter! Stühlchen wird hinter dem Zaun in die Sonne gestellt, nachdem ich vergeblich den Weg hinunter zur Kritama-Beach suche. Ein kleiner unscheinbarer Pfad führt durch die Olivenbaumplantage und dann direkt am Hang entlang. Gitter auf und Gitter zu. Der Weg wird aber auch als Lagerplatz für vertrocknete Äste und Dinge, die man nicht mehr braucht benützt. Irgendwann verhindern die kratzigen Ästehaufen ein Weiterkommen. Einen Pfad hinunter zum Sand sehe ich nicht. Nur die Möwen, die sich unten tummeln und mit dem Wind spielen.

 

 

 

 

Eigentlich, ja eigentlich hatte ich ja vor Richtung Chania zu fahren, um die Südwestseite der Insel zu erforschen. Aber ich bummele rum. Schwimme in diesem wunderschönen türkisblauen Wasser, laß mich in der Sonne trocknen,- lebe so zeitlos. Und schwupps di wupps ist der Mittag längst vorbei und ich sollte doch mal Richtung Chania lostingeln. Die Strände sind jetzt ab frühen Nachmittag schon immer mehr besucht. Ferienanlagen langsam bewohnt. Ein nackerter Mann kommt mir vom FKK Strand entgegen. Er wohnt hier. Scheint für ihn normal zu sein.

 

 

 

 

Also los auf die Serpentinenstraße hinauf in die Berge. Ein paar Fotos von oben und dann gucke ich doch mal auf die Uhr. Uuups es ist schon so spät. Auf halber Höhe kommt ein Aussichtsplatz mit Blick hinunter die Imbrosschlucht, die von oben aber nicht so spektakulär ausschaut, wie sie vielleicht beim Durchwandern erscheint.

 

 

 

 

Das ist doch ein Riesenquatsch was du da tust, tönt es in meinem Kopf. Für Chania und das Fährbüro bist du viel zu spät dran und dann noch einen schönen Platz suchen! Ich gebe mich ja nicht mit irgendwelchen Plätzen so einfach zufrieden. Hin-und her gedacht und hin-und her gefahren. Fünfzehn Kilometer die Bergstrasse zurück. Bei Frangokastello gibt es diese Stichstraße zur Kritama-Beach.

Ausprobieren. Nochmal zehn Kilometer weiter. Irgendwo bleibe ich nochmal stehen und schau mir den ganzen Küstenabschnitt nochmal von oben an. Ein Schwimmstrand in Frangokastello und dahinter diese Steilküste. Hier ist es gut, hier bleibe ich, geschützt von ein paar Windböen, die noch umeinanderfegen. Die Möwen haben ihre helle Freude, lassen sich vom Aufwind hochtragen und gleiten elegant weiter.

 



 

 

Frei wie ein Möwe, einfach dem Wind folgen, da wo er mich hintreibt und nix g’scheites tun,- was für ein Lodderleben!