Die Strände von Martiques

oder ein kleines Platzerl am Meer für mich

10.11.21

 

Nur ein klitzekleines Stückchen weiter und die Sonne geht in meinem Cockpit auf, die wilden Wellen rauschen heran und die Welt beginnt eine neue Runde, einen neuen Tag.

Ich bin schon länger wach. Der erste Kaffee schlabbert im Bauch und der erste Traumfetzen ist festgehalten, obwohl es genau darum geht: Festhalten versus Loslassen. So zwei einfache Wörter,- so tiefe Bedeutung, zumindest für mich.

 

 

 

 

 

Die Regenwolken der Nacht haben sich verzogen und auf meinem kleinen Platz an der Ecke stand kein Halteverbot für Womos. Auf diesen großen Plätzen schon. Ob es kontrolliert wird keine Ahnung.

Ist das schön einfach hinaus in die Weite zu sehen. Manchmal verliere ich mich fast im Gucken. Das Kommen und Gehen der Wellen ist nicht nur ein hörbares Rauschen, es berauscht auch, fast! Ein toller Morgen.

Doch zurück zu Gestern:

 

 

 

 

 

Über und durch rote Steinlandschaft rolle ich hinter der Küste entlang Richtung Aix-en-Provence, Brignolle bis Martigues. Hier auf diesem Halbinselzipfelchen hinter Marseille gibt es schöne Strände und hohe Wellen für Surfer. Leider regnet es fast den ganzen Tag. Erst an der Küste hört es wieder auf. Die sagenumwobene Provence verhüllt ihre Schönheit vor mir. Na gut, dann ein andermal.

 

 

 

 

Unten an der Küste bahnt sich die Sonne immer wieder einen Weg durch die Dunkelheit der Wolken. Auf allen Stränden steht Camperverbot. Also bleibe ich zum Schlafen lieber in einer kleinen Nische, die den Vorteil hat, das die Kamine des nahegelegenen Kraftwerks nicht sichtbar sind. An den großen Stränden prägen diese weißroten Türme die Landschaft.

Ein Gang am Meer entlang, die Bucht bis fast zum letzten Platz. Die Surfer fahren wieder nach Hause und dannn kehrt Nachtruhe auf dieser kleinen Straße ein. Ich lausche noch ein bißchen Astrologie, die mich ja seit dem Frühjahr sehr fasziniert. Ich spüre das mein Verständnis für mich selber, für mein So-sein wächst. Vielleicht erhasche ich hier und da einen Hauch meiner eigenen tief innewohnenden Wahrheit. Es wird sich zeigen.

 

 

 

 

Später kommt noch ein Fischer, der ein paar Stunden im strömenden Regen aushält. Fischer sind aber Nässe gewöhnt und wissen sich zu schützen. Im Brummeli ist es kuschelig ohne Heizung. Ich bin im Süden!!!!!