und hinter Tata geht es
über einsame Steppenlandschaft
nach Foum El Hism
29.Januar
Kurz hinter Tata Richtung Tagmoute gibt es Sandstein-Tropfhöhlen- oder Tropfsteinhöhlen aus Sand. Ich wundere mich wie diese Gebilde zustande kommen, denn Feuchtigkeit sehe ich keine. Und trotzdem wachsen die Stalakiten.
Brummeli hat einen großen ebenen Platz zum Stehen und ich wandere und klettere umeinander. Hier ein Foto, dort ein Foto. Es ist spannend, verschiedene Farben, Formen und manchmal scheint es, als ob der kleine Steinfresser um die Ecke schaut.
Die Sonne brennt schon heiß herunter. Wüstenklima!
Mein Weg geht weiter durch einsame Wüstenlandschaft Richtung Foum El Hism, vorbei an alten Agadirs, d.h. alten Lehmstädten, die an den Berg gepappt sind. Die meisten verfallen langsam und die Leute bauen neue Städte auf, diesmal aus Zement. Haltbarer, aber kalt und ungemütlich. Die moderne Welt zieht ein!
Unterwegs im Nirgendwo gibts Mittagsrast und danach läuft eine ganze Kamelherde auf der Straße (Dromedare). Es ist einfach malerisch. Irgendwo hinter den Hügeln müssen dann auch die Nomadenzelte sein, denn nicht weit weg davon gibt es einen Brunnen, an dem jeder Wasser holen kann. Ich scherze ein wenig mit den Familien, die dort Picknick machen, bekomme einen Tee und sie ein bißchen Schokolade aus dem Kühlschrank. Sie freuen sich und ich erkläre ihnen, dass es Sonntags bei uns Kaffee und Kuchen gibt und die Schokolade ist der Ersatz dafür.
Es sind nur noch 20 km bis zu meinem kleinen Campingplatz an der Kasbah.
Dort treffe ich Anne, auch eine passionierte Marokko-Alleinfahrerin aus Mühldorf. Von ihr bekomme ich mal wieder tolle Tipps und wir erzählen uns, das, was gerade bewegt. Stefan aus der Schweiz muß noch ein bißchen die Trennung von seinen Freunden verdauen.
Es ist spannend – Marokko und Wüste sind wie große Parabolspiegel, in der so allerhand aus der Tiefe auftaucht. Ich horche zu und staune, wie jeder von sich erzählt. Männer erzälen so oft anders als Frauen.
Und ich selber werde ein bißchen mit Ängstleins und Traurigkeit (ich vermisse doch ab und zu meinen Latzki-la) konfrontiert. Sie tauchten heute einfach irgendwo in der Wüste auf …. in diesem großen Niemandsland. Die lange Fahrt durch diese Wüsten-Steppenlandschaft mit nix, fast nix, lassen meinen eigenem Kopfkino viel Platz. Und aus dem Nix tauchen sie dann auf und verschwinden wieder bei Sonnenlicht. Ich erwische mich in dieser Kargheit des öfteren, das ich mich in Gedanken verliere.
Upps, gabs da nicht die gute alte Meditation – kommen und gehen und wie sagt Marese so schön, Wüste verändert und ich bin neugierig, was dieses Land noch alles mit mir macht.
Dieses Fast-nix Land fasziniert mich sehr und ab und zu ist es auch ein bißchen erschreckend.
GPS N 29° 03′ 35“ W 8° 51′ 14“