oder am, fast im und drumherum auf neuer Straße
23.8.
Heute ist Ratsch-, Erzähl und tiefer Austauschtag. Doch das weiß ich erst am Ende von heute.
Erstmal mache ich mich auf Richtung See Bicaz, nachdem ich dem Kloster Neamt meine Ehre erwiesen habe. Wieder eins dieser malerischen bunten Klöster!
Nicht ganz so bunt der große See Bicaz. Blau schimmert er zwischen den grünen, dunkelgrünen Bäumen hindurch, umrandet von den noch grüneren Bergen.
Im Winter ist es wohl tief verschneit. Gottseidank ist aber warmer Sommer und so gondele ich die neu gebaute Bergstraße entlang, auch mit Blick auf einen schönen Übernachtungsplatz. Die angedachten sind grad Baustelle, ein ungemütlicher Campingplatz, das muffelnde Ende eines See-Arms, irgendwie doch zu ausgesetzt oder zu laut neben der Straße.
Ich treffe Ramona und Tinuta, wird Tinutsa ausgesprochen. Wir treffen uns auf einem Feld abseits und ich verstehe erstmal, das dies hier Privatgelände ist und jemanden gehört. Und die beiden denken, ich bin der Besitzer. Ach, wir lachen herrlich!
Sie leben im Süden und machen hier ein paar Tage Ferien. Tinuta, die Mum, produziert zusammen mit ihrem Mann Biogurken, die nach Russland und Polen verkauft werden. Das ganze Dorf ist involviert im Anbau von Biogemüse. Ramona ist Pharmazeutin und warnt vor der Impfung. Ramonas Schwester lebte lange in Österreich und hat Sehnsucht danach und Tinuta möchte so gerne mal nach Deutschland. Wenn ich da bin, verspreche ich ihr, zeige ich ihr München. Wir treffen uns noch ein zweites Mal auf einem anderen Ausguckpunkt, bevor ich mich wieder auf den Weg zu meinen Schafen mache.
Zwei lange Telefonate folgen. Ein tiefer Austausch über unser Handeln in dieser verrückten, irrsinnigen Welt. Es wird so viel Druck aufgebaut. Um nur ein bißchen Normalität und Dazu-zugehören aufrecht zu erhalten, werden Kompromisse gemacht, die nicht wirklich glücklich machen. Aber es ist wie es ist und wenn Job, finanzielle Unabhängigkeit, wenn Freunde und ein relativ normales Leben auf der Kippe steht, kann nur jeder für sich alleine seine eigene Entscheidung treffen. Das ist schon schwer genug.
Für eine Kinokarte sich für 30 Euro testen lassen? Der Besuch im Krankenhaus oder Altenheim nur mit Test, der dann x Kilometer entfernt irgendwo gemacht werden kann zu horrenden Preisen und ob er dann anerkannt wird,- Fragezeichen, Fragezeichen, Fragezeichen.
Sie bauen so einen Druck auf! Schon das allein ist menschenverachtend. Wie man mit diesem Druck umgeht, umgehen kann ist von so vielem abhängig. Aber ich glaube keiner kann sich ganz wirklich dieser Eigenverantwortung entziehen. Mir erscheint es so, dass jeder irgendwie mit sich und seinem Leben, seiner Lebensgestaltung und Ausrichtung, seinen Wünschen und Bedürfnissen konfrontiert ist. Welchen Preis muß ich bezahlen, wenn ich dies oder das will?
Irgendwie habe ich mal wieder das Gefühl, das ich es gut habe. Meine Ausrichtung auf das bewegliche Leben, meine Ausrichtung immer weniger zu brauchen hilft mir in der jetzigen Zeit.
Ich kann auf so vieles verzichten, ohne es als Verzicht zu erleben. Ich kann gut mit mir alleine sein und so viel ehrlicher dem folgen, was ich für mich als richtig erkenne. Ich bin in den letzten eineinhalb Jahren noch unabhängiger geworden.
Ich habe angefangen zu hinterfragen, wo ich früher einfach nur hingenommen habe. Ich horche tief, zutiefst in mich hinein, fühle wo ich in Resonanz gehe und hinterfrage auch dies, warum, wieso weshalb. Mein Wunsch nach Wahrheit und Wahrhaftigkeit, mein Bedürfnis nach Authentizität und Echtheit ist enorm gewachsen. Anderes wird dem untergeordnet.
Das ist vielleicht mein ganz persönlicher Coronaweg. Und wieder mal staune ich über die Möglichkeit die sich mir bietet. Ich habe viel mehr Freiheit, als wie ich dachte. Meine jetzige Reise zeigt es. Und mein Lebensstil hilft mir Schlupflöcher zu finden.
Ich wünsche und hoffe so sehr, das diese Impfung, die jetzt viele noch aus dem fast unerträglichen Druck über sich ergehen lassen, vielleicht ein Placebo ist oder das etwas anderes verimpft wird, als das was sie einem erzählen. Keiner von uns weiß, was wirklich in diesem Fläschchen drin ist. Etwas zuversichtlich macht mich,dass ich viele kenne, die bisher keine, bzw. keinen nennenswerten Nebenwirkungen haben.
Wenn der ganze Coronawahn vorbei ist und er wird irgendwann vorbei sein, werden wir vielleicht mehr erfahren. Bis dahin muß jeder sich seinen Weg durch dieses Coronagestüpp bahnen.
Astrid
Safar