Der Rhone entlang Richtung Schweiz

oder warum schnell, wenn es auch gemütlich geht…

 

15.-16.4.

Winke, winke Südfrankreich und auf Richtung Schweiz. Es ist hochsommerlich warm, die Sonne scheint und Brummeli schnurrt der Rhone entlang. Viele Jahre ist es her, daß ich diese Route gefahren bin. Navi schickt mich dann und wann auf merkwürdig kleine Straßen. In den Bergen ist das nicht ganz unkritisch, denn die Sträßleins sind eng und steil. Nein, Navi hier biege ich nicht ab in diese enge Gasse, nein das tue ich nicht.

 

 

 

 

 

Und so verfranse ich mich, fahre ein bißchen hin und her bis ich zu meinem Übernachtungsplatz hoch oben an einem Feld mit Weitblick über die Landschaft komme. Bei Annonay hinter Valence geht es hinauf. Ich staune wie warm es noch ist. Stühlchen in der Sonne, ein bißchen Umgebung erforschen und mich über diesen schönen Platz freuen.

 

 

 

 

 

Am nächsten Morgen geht es weiter. Getankt wird bei Intermarchee oder HyperU, zwischen 1.76 und 1.84 schwankt der Preis. Ein Fischlein für Montag zum Grillen wandert in den Einkaufskorb, nebst dem üblichen Gemüse und Obst. Die Teuerung von allem ist spürbar. Man gewöhnt sich schon fast ein wenig daran. In Deutschland erwarte ich noch teurere Preise. Mit dem Wichtigsten habe ich mich eingedeckt und mein Deutschlandaufenthalt ist ja nur auf ein paar Tage beschränkt. Dann bin ich wieder in „normaleren“ Ländern.

Wieder finde ich einen schönen Platz nahe der Schweizer Grenze bei Pontarlier im Hochmoor. Ein See, nicht zugänglich, etwas davor ein Platz zum Stehen. Die Wiesen sind feucht und so bleibe ich nahe des Weges. Zwei Autos schauen noch vorbei, dann gehört die Welt wieder mir. Es ist ein bißchen kühler, aber nicht so kalt wie ich ursprünglich dachte.

 

 

 

 

 

Die Weltpolitik spinnt nach wie vor herum und die Angst bezüglich eines Atomkrieges wird hoch geschaukelt. Keine Ahnung was davon wirklich wahr ist. Was ich sehe, ist die Angst, die weiter und weiter geschürt wird. Die Menschen sollen sich nicht erholen, sollen sich nicht entspannen sondern weiter in Angst gehalten werden.

Entsetzt bin ich nach wie vor über unsere sog. Grünen, die weiter Öl ins Feuer gießen. Man möchte meinen, sie sehnen einen Krieg, einen Atomkrieg, herbei und Selensky stimmt uns ja pünktlich zu Ostern schon darauf ein. Wenn ein Kirchenvertreter sagt, mit Waffen schaffen wir Frieden, wo ist dann der gesunde Menschenverstand? Wenn die Ostermärsche, einst Friedensmärsche, zu Waffenlieferungen aufrufen, wo sind wir dann gelandet?

Ist das die Dekadenz einer Überflußgesellschaft, die jegliche Moral aufgegeben hat und nur ihr eigenes kleines, so vergängliches Glück im Blick hat. Diese Dekadenz zeigt sich leider in unserer Politriege. Da dürfen „kleine Mädchen“ mal große Politik spielen und eine „hochhackige Frau“ die Wehrmacht bestimmen. Wer sitzt denn wirklich an den Hebeln der Macht, wer hat den wirklich die Fäden in der Hand? Ist das ganze nicht eine große Inszenierung, könnte man sich fragen. Und wie weit muß diese gehen? Und was von den Nachrichten ist wirklich wahr? Glaube nix und hinterfrage alles.

Und so sitze hier draußen weit weg von allem mitten in der Natur. Die Sonne geht auf und unter, der volle Mond lacht in mein Heckfenster hinein und die Welt dreht sich weiter. Mal sehen welche sog. Polsprünge oder Paradigmenwechsel noch so auf uns warten. Bin ich aufgerufen meine Meinung und Vorstellung von der Welt, so wie ich sie kannte zu hinterfragen auf ihre Stimmigkeit, auf ihre Wahrheit? Bin ich aufgerufen meine Paradigmen bezüglich meiner Welt gründlichst zu revidieren?

Eine Zeit, in der der Kompass sich plötzlich wie verrückt im Kreis dreht und keine Orientierung mehr bietet. Genauso fühlt es sich an.

 

Also Segel raffen und abwarten bis sich eine Richtung zeigt. Im Auge des Sturms ist es ja ruhig, außen herum toben die Wellen.

Meine kleinen Naturplätze sind diese stillen Orte, an denen ich abwarten kann und vor mich hin dümpele.

Mal sehen welche Überraschungen Leben weiter für mich bereit hält.