Der Naturpark Naila, auch Khenifiss genannt…

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oder weiter gen Süden

entlang der  Sahara

zur Lagune Khenifiss

 

 

 
3.Februar

 

Es war ein etwas lauterer Platz, so nahe der N1 und trotzdem bin ich früh wach und fahre gleich wieder hinunter zum Strand. Die anderen sind noch nicht da. Bei Kaffee und Müsli schreibe ich meinen Blog. Hans kommt sehr viel später. Du kannst gleich wieder auf deinen Platz, ich fahre weiter, rufe ich ihm zu. So ganz viel Berührungspunkte haben wir doch nicht und ich liebe es, um mein Womo herum etwas mehr Freiraum zu haben. Die beiden anderen Deutschen, mit denen ich abends zusammen gefahren bin, kommen später auch noch. Sie kennen meinen Blog und wollen noch ein bißchen bleiben. Vielleicht sieht man sich noch.

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Ich finde es spannend, mehr und mehr treffe ich Menschen, die ganz im Womo leben und in diesem Unterwegs-sein zuhause sind. Und hier in Marokko, tief im Süden tummelt sich auch ein bißchen das andere Völkchen, neben den Franzosen, die alle mit ihren Womos mit Quads und Motorrad kommen.

Ich treffe so interessante Menschen. Und natürlich tragen diese herrlichen Sommertemperaturen viel zu unserem Wohlbefinden bei. Sommer im Winter, das ist einfach nur fein!

Gen späten Vormittag ziehe ich los und fahre direkt bis zur Lagune Knifiss bzw. Sabkhat Naila.

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Es geht wieder lange durch diese Steinwüstensteppenlandschaft, entlang einer Steilküste, die an Portugals Carapateira erinnert. Zwei oder drei Oueds müssen überquert werden und auf langem Asphaltband geht es dahin, bis die ersten Sanddünen auftauchen. So nah am Meer und trotzdem Wüste. Diese „Nix-Landschaft“ ist irgendwie faszinierend und so wundert es mich gar nicht, daß ich am Nachmittag ein bißchen im Wolinsky Buch blättere.

 

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An der Lagune erwartet mich ein großer freier Platz – abends kommt jemand und kassiert 20 Dirham, das sind zwei Euro und dafür kann man so herrlich ungestört in diesem Naturpark stehen. Ich mache nur einen kleinen Sparziergang, denn der wenige Schlaf macht sich bemerkbar und so dusel ich in der Sonne ein bisschen vor meinem Womo.

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Ein schöner Sonnenuntergang, aber ein deutschsprechender Marokkaner verwickelt mich zu lange in ein Gespräch. Nix mit Foto. Drinne gibts einen kleinen Vino und relativ frühl gehe ich in die Kuschelheia.

GPS: N 28° 01′ 40“ W 12° 14′ 32“

Kommentare (2)

  1. Robert

    Liebe Safar,

    bin immer wieder erleichtert, dass dem letzten Blog ein weiterer folgt. Allererst überfliege ich die neuen Bilder und bin augenblicklich entspannt, wenn kein dramatisches darunter ist. Also außer den atemraubenden der Natur. Verpasste bislang keinen Augenblick Deiner Reise. Stellvertretend für alle meine nicht geschriebenen Kommentare lass ich gerade noch mal die Bilder von »Erg Chebbi« auf mich wirken und schaue meinen Gedanken zu: Ich spaziere wie Du hinein. Wellenmuster, nichts als Wellenmuster. Makellos in ihrer Wiederholung unter den Schuhsohlen. Tsunamigleich getürmt wie eine erstarrte Drohung weiter hinten. Ich spüre den Wind. Sehe, wie er die Grate nachzieht und geschärft hält. Maßlosigkeit in Formen und Farbe. Wieviel Farbnuancen allein ein Bildwinkel in orange dokumentiert. Wer noch nie über seine Feinsinnigkeit nachdachte, bekommt hier erste Lektionen. Oder eine Bild in blassem Ocker. Dünenskulpturen gewordener Small Talk über die Ewigkeit. Myriaden von Sandpixel unterhalten sich über ihre vergangene Zeiten als pure Tafelberge in opulenter Vegetation oder als lässig exzentrische Felsgiganten. Schwindeleregende Zeitspannen als erfurchtgebietende Momente. Und tausend Kilometer einwärts die gleiche Geschichte. Und keiner bestaunt sie. Fast keiner.
    Zu gerne würde ich mit einem der Sahara-Nomadenvölker am Lagerfeuer sitzen. Einem Berber, Tuhu oder Tuareg. Seine Sprache verstehen wie meine. Im Feuerschein Kälte und Heimatgefühl mit ihm teilen. Ihm zuhören, wenn er von seinen Vorvätern, Brüdern oder klugen Müttern erzählt. Und im Schutze seiner Instinkte der erodierten Geschichte dieser Endlosigkeit lauschen.

    Gut dass du die großen Städte auslässt. Täglich frischer Fisch auf dem Essensteller sollte die Route Deiner Heimreise bestimmen. Du bist jetzt auf der Höhe der Südspitze von Fuerteventura. »Airberlin« karrt in dieser Zeit Tausende aus Deutschland dorthin, um sie gebräunt binnen vier Stunden wieder zuhause abzuliefern. Lass dir Zeit. Es gab mal einen schönen Film, in dem ein Tuareg einer Sahara-Touristin nach München folgte. Auf dem Kamel. Er hatte sich verliebt.

    Apropos »Verlieben«: Meine Seite (Projekt) ist online – http://bekanntschaft-jetzt.com
    Hier betreibe ich Werbung für ein Partnersuchportal. Jedoch nicht offensichtlich. Kern des Contents ist die Frage: „Warum ist Lieben ungleich schwerer als sich verlieben?“ Da steckt einiges an Herzblut drin. Jetzt bin ich dran, diese Seite unter die Suchenden der 8,6 Mio. alleinstehenden Frauen in Deutschland zu bringen – in der ehrlichen Absicht, Bewusstsein für die Ursachen-Wirkungskette der misslichen Partnerkonflikte zu wecken (was man in seinem Leben so alles lernt und tut. 😉

    Ansonsten ist hier alles heil. Man lebt im Bayerischen Wald mit dem Winter, wie der Tuareg mit der Sahara.

    Jetzt noch ein redliches »Bon Voyage!«

    Liebste Grüße,
    Robert

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      Lieber Robert, ja deine Worte sind wie Bilder, in die ich eintauche und sie beschreiben einfach nur so wunderbar das Erleben, das Eintauchen in die zeitlose Zeit, das Dasein …. die Berber leben ein Stück diese Zeitlosigkeit – nicht alle, aber einige und mit dem Dromedar durch die Wüste zu wandern ist sicherlich nochmal ein großartiges Erlebnis, das auf mich irgendwann wartet und dann sitzt man am Feuer und erzählt sich sein Leben ….

      Und lieber Robert, ich wünsch dir das viele,viele Frauen deine Seite finden und Antworten bekommen…. du weißt ich denke an dich!
      Ganz liebe Grüße von Safar

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