Der Geschmack vom Outback ….

wandern und rollen durch’s Outback – durch tiefe Schluchten, Felsen, Wasserläufen und Weite

2.1.

 

Ich will zum Wilpena Pond – ein Arreal, dass wie ein Amphitheater ausschaut. Umgeben von den Bergen der Flinders ist hier ein großes Rund, einst von den Aborigines besiedelt, später von den Weißen. Man könnte sich auch vorstellen, daß hier mal ein riesiger See war.

 

 

 

 

 

Ich habe Glück,um 9 bringt uns ein Shuttlebus die zwei Kilometer zum Trailanfang. Und dann geht es durch den Busch hinauf auf den Berg zum Wangara Lookout über rote Felsstufen und grau-weiißen Grün. Der Blick schweift lange über die Berge hinunter in das Grün der Eukas. Das ist es also, Wilpena Pound – ein bißerl magisch hier oben …. als ob da unten ein großes Roundabout stattfindet, eine Versammlung der Alten aus noch älteren Zeiten. Geschichten aus der Traumzeit werden erzählt, Entscheidungen werden getroffen und am Feuer bruzzelt ein Känguruh. Die Familien treffen sich, erneuern ihre Bande, um dann weiter zu ziehen in die Weiten des Irgendwos.

 

 

 

 

Ich wandere still zurück und zwei Emus kommen mir auf dem Weg entgegen. Ich bleibe stehen, aber später kann ich sogar an ihnen vorbeigehen, ohne dass sie wegspringen. Sie sind Menschen gewöhnt. Der kleine braune lehmige See sieht wie ein Tümpel aus, ist aber ein See ohne Boden. Das erzählte uns der Busfahrer und er ist die wichtige Wasserversorgung für Wilpena. Er hat wohl Anschluss an das eingeschlossene Wasser in großen Tiefen, dass hier unter dem Outback schlummert.

 

 

 

 

Ein schöner Walkabout und dann darf Brummeli auch ins Outback. Auf Piste geht es zur Brachina Gorge, anfangs groß und breit, wird sie immer schmäler und schlängelt sich, manchmal direkt durch das Flussbett durch die Felsen. Es ist spannend, immer wieder bleibe ich stehen. Etwas Restwasser muß durchfahren werden, ist aber nicht viel. Die Felsen schimmern rötlich, lehmig braun oder grau, dazwischen die hellen Stämme der alten Eukas und ein Känguruh, dass in seinem Schatten sitzt. Ich rolle durch uraltes, millionenaltes Gestein, lese ich auf den Infotafeln. Für Geologen ein nochmal anderes spannendes Gebiet.

 

 

 

 

Das ist es also das Outback, oder ein Hauch davon.
Mir wird so bewußt, wie wichtig die Felsformationen und vielleicht auch ein einzelner Baum irgendwo oben auf den Bergen im Horizont Orientierung boten.

Und die Aborigines konnten die Felsformtionen lesen, um zu wissen, wo ein permanentes Wasserloch ist, überlebenswichtig, und in ihren Erzählungen beschrieben sie die Pfade und die Formationen bekamen Tiergesichter und die rote Erde war lebendig.

Auf dem „Outback Highway“ er heißt wirklich so, rolle ich bis Parachilna, einem verlassenen Nest am Rande vom Outback. Es ist Sommer und keine Saison. Alles ist verriegelt und verrammelt, die Menschleins, so stelle ich mir vor, sind am Meer.

 

 

 

 

 

Über eine nächste Piste geht es durch die Parachilna Gorge zurück nach Blinman. Auch hier ist wieder alles zu.

 

 

Auf dem Hinweg hatte ich einen schönen Platz zum Übernachten entdeckt und anstatt auf das offizielle Camp fahre ich dorthin – eine Nacht unter den Sternen, bei hellem Vollmond, umgeben von den roten Bergen mitten im Irgendwo.

Staubig und zufrieden komme ich an, aktiviere meine Außendusche, lass den Wind durch mein Womo wehen, seh ein paar Känguruhs hoch in den Bergen und schau der Sonne beim Untergehen zu.

 

 

 

 

Nur die Vögel rufen, nur der Wind der durch die Bäume rauscht, ansonsten ist es total ruhig. Ein würdige Platz für meinen Outback-Tag.