oder bizarre Bergwelt und verwitterte Baumriesen am Ufer
2.5.
Die Sonne krabbelt wieder über den Bergrücken. Vor mir ein kiesiger Strand und kleine plätschernde Wellen. Ein windiger Pfad führt hierher – Kies, Sand, ein paar Steine im Wasser und Möwengezettere. Nach dem grauen und regnerischen Tag gestern ein herrlicher Blick in die Weite. In der Ferne die Berge von Lefkada. Immer der Nase nach, denn manchmal bleibt mir gar nix anderes übrig. Ich kann die Schilder nicht entziffern und nur raten. Ich bin in der Nähe von Kanali bzw. Kastrosyikia.
Zum Glück gibt es Navis, die mich dann schon ziemlich dahin bringen, wohin ich möchte. Der Rest von dem Ziemlich wird zu Fuß erforscht und so lande ich in meiner kleinen Extranische. Zwei Autos rollen noch vorbei. Hierher verirrt sich kaum ein Womo, zumindest kein Normales. Bis spät in die griechische Nacht wird telefoniert über Welt und Menschleins, über Pläne und Wünsche. Dann klappen auch meine Augendeckel zu.
Doch zurück zum Anfang: Wolkenverhangener Himmel erwartete mich in der Früh. Erster Halt Igoumenitsa. Merkwürdig, ich finde so einfach einen Parkplatz und es ist kaum Verkehr. Naja, die Läden machen ja erst um 9 auf. Die Einkaufsstraße ist fast menschenleer, die Läden geschlossen, auch Cosmote. Heute ist in Griechenland noch Feiertag. Ahaa, also morgen. Ein netter Grieche klärt mich auf. Der Feiertag am Sonntag wird am Montag nachgeholt.
Da gibt es die Festung Suoli, die vom Fluß Acheron mit einem langen Fußmarsch erreicht werden kann. Man kann auch die schmale Bergstraße hinaufturnen. Am Dorfeingang gibt es einen Parkplatz und dann könnte man die Straße weiter laufen bis zur Burg. Welche?
Ich marschiere hinauf Richtung Kougi, der falsche Hügel. Von oben sehe ich wie die kleine Straße sich weiter durch die Talenge windet, um dann irgendwo zu enden, damit man den Weg zur Burg hinaufkrabbeln kann. Mein Womobuch sagt mir, das es weiter vorne keine guten Parkmöglichkeiten gibt. Ich erforsche es nicht.
Ein alte Ermitage auf einem Hügel oder ist es nur ein Hirtenhaus? Heute wohnen nur noch ein paar Kühe hier und wundern sich wer des Weges kommt. Mittlerweile fängt es das regnen an. Ein kleiner Wasserfall vom Acheron River will auch noch angeguckt werden. Malerische Bäume am Ufer und eine kleine Brücke, die zur Taverne führt. Unten in Glyki am Acheron gibt es weitere Picknickpätze an denen Grillduft sich breit macht, ein paar große Womos rumlungern und Boote zum Rafting einladen. Aacheron Springs nennt sich das Areal. Ich rolle weiter.
Weiter zum Meer und freue mich über die Stille, die Weite, die Kiesel und das Wellengeplätscher. Die Wolken verziehen sich langsam und eine goldgelb gühende Sonne geht hinter mir unter.