Schwimmen zwischen Kies und Schwemmholz

oder nicht weit von der Grenze an einem kleinen Strand

1.5.22


Noch hängen die schweren Regentropfen auf meinem Fenster, aber die dicken grauen schwülwarmen Wolken haben sich verzogen und einer angenehmen Kühle Platz gemacht. Das leichte Plitsch-platsch kam erst in der Nacht, schwere aber wenige Tropfen, so hörte es sich an.

Weit bin ich nicht gekommen, denn das Meer und der Kies murmelten laut genug, bleib! Das war unüberhörbar. Lange brauche ich an der Grenze. Drei Autos vor mir noch auf der albanischen Seite. Sie werden untersucht, man läuft hin und her und schaut und läuft wieder zurück. Ich vertreibe mir die Zeit mit lesen. Meine Autopapiere werden studiert und dann bekomme ich das ok weiter zu fahren.
Auf der griechischen Seite muß man aussteigen und zum Polizeifenster gehen. Hier reicht mein Paß und dann Kalimera Hellas, ich bin da!

 

 

 

 

Ich rolle die Bergstraße wieder hinunter. Eigentlich wollte ich ja nur hier irgendwo am Meer meinen Blog fertig schreiben. Es ist warm, die Sonne scheint und das Plätschern der kleinen lustigen Wellen ist zu einladend. Kein Mensch da und ich hinein. Das Wasser ist warm, so 19 bis 20 Grad und ich kann richtig schwimmen! Ist das schön!!!!! Stühlchen in die Sonne eine große Tasse Tee und Fingerchen auf der Tastatur.

 

 

 

 

 

Zeit vergeht. Ein anderes Womo kommt, ein Päarchen, die sich für ihre Panamerica-Reise vorbereiten, die dann im Herbst starten soll. Wir ratschen ein bißchen. Corona hatte sie ausgebremst und nun sind sie nur froh ihre langersehnte und vorbereitete Reise anzutreten. Fünf Wochen ist ihr Auto auf dem Schiff. Die Zeit nutzen sie um spanisch zu lernen.

Verschiffungsreisen hatte ich für mich ja auch mal angedacht. Aber so lange die gesamte Weltsituation nicht geklärt ist, bleibe ich in Europa und bewege mich da, wo ich mit Brummeli selber hinkomme. Den Impfwahnsinn wollte ich nicht mitmachen und das ist dann halt der Tribut, den ich für meine Einstellung leiste. Und auch hier in Europa gibt es noch so viele unentdeckte Ecken.

Ich bleibe! Schaue, wo ich mir noch eine griechische Internetkarte besorgen kann und wo ich dann parke??? Igoumenitsa ist nicht weit von hier und hat einen Hafenparkplatz. Ein bißchen in meinen schlauen Reisebüchern lesen und schon mal auf dem Papier wandern. Noch ein ausgedehntes Schwimmerli und so verbummel ich den Tag, zwischen großen Kieselsteinen, Schwemmholz und Wolkenschlieren, die Korfu im Hintergrund vernebeln.

 

 

 

 

 

Am Abend kommt noch ein drittes Womo. Ich bin in Griechenland und das ich irgendwo an schönen Buchten ganz alleine stehe ist unwahrscheinlich. Schließlich ist Frühjahr und Griechenland vielleicht nicht ganz unbegehrt. Die Tage haben wieder ihre normale Länge, denn die Uhr ist eine Stunde vor gerückt. Jetzt ist es morgens um fünf schon sechs.

Wetterfröschlein munkelt noch ein bißchen vom Regen, der aber spätestens nachmittags vorbei sein soll. Auf gehts!