Wir lassen uns nicht entmündigen, kriminalisieren und fordern die Einhaltung unserer Grundrechte!
Angst, Traurigkeit und Wut
11.4.
Ich wache heute morgen mit dieser undefinierbaren Traurigkeit auf. Hängt es mit dem Traum zusammen, von dem mir nur ein letztes Fetzchen Papier bleibt, das aus dem großen Buch herausragt. Or vrc pao. Was bedeutet das? Ich finde alles mögliche und alles ist möglich. Ein Nomadenvolk am Rande Tibet, am Rande der großen Wüste Gobi. Ich will wieder in die Wüste – in diese freie, unendlich freie Nixlandschaft, in der ich im Einklang mit der Natur und seinen Gesetzen leben kann. Heute auch längst Vergangenheit. Die Chinesen beherrschen und bestimmen überall, selbst der Geist soll umerzogen werden, selbst in entlegendsten Gebieten. Der brutalste Eingriff in das Mensch-sein. Nomaden dürfen nicht mehr Nomaden sein, müssen sich eingliedern, stramm stehen, den Gesetzen folgen, egal ob sie willkürlich oder nachvollziehbar aufgestellt wurden.
So weit sind wir natürlich heute nicht. Doch im Gefühl dockt es daran an. Zum Wohle aller werden wir eingesperrt, dürfen nur noch zu wichtigen Anlässen hinaus und die Wichtigkeit wird von der Obrigkeit festgelegt. Das alles zum Wohle unseres Volkes. Seid doch froh, dass wir uns so um euch kümmern, seid froh, dass wir die Bestimmungen nicht verschärfen. Einzel bzw. Familienhaft und das Volk sagt Ja.
Es sagt ja und versucht sich klammheimlich seine Freiheiten zurück zu erobern. Das gibt es kleine Familienfeste und es wird darauf geachtet dass keiner es sieht. Man spricht leise, umsichtig – man könnte verraten werden. Kommt einem das nicht bekannt vor aus Erzählung unserer Eltern und Großeltern. Veraten hieß Lager, KZ und Tod. Verraten heute heißt Geld, viel Geld und vielleicht Gefängnis.
Wegen Aufruf zur Wahrung unseres demokratischen Rechts, wird Frau B. Bahner angeklagt und wegen irgendwelcher Formfehler, der Eilantrag abgelehnt, Widerspruch zwecklos. Nur in Greifswald traut sich ein Gericht die Ausgehbeschränkung für Einheimische über Ostern zurück zu nehmen. Sie dürfen an den Strand, sie dürfen an die Seen, sie dürfen mit Abstand sich draußen bewegen. In Bayern ist zwar offiziell das Lesen eines Buches auf der Parkbank erlaubt, trotzdem – weit weg fahren darf man nicht, so wie im Rest der Welt auch.
„Du machst doch sowieso was du wills“, höre ich im Kopf einige Stimmen meiner Freunde. Ja, ich bin gewohnt mir die Nischen zu suchen in meinem freien Womoleben. Aber ich bin nicht gewohnt, Gesetze zu brechen und ich habe auch keine Lust aufzufallen. „Grenzenloser Egoist“, ist eine andere Stimme und so fühle ich mich nicht.
Ist die Wahrung meines Grundrechts egoistisch? Ist der Wunsch mein Leben gestalten zu wollen, wie ich es möchte, egoistisch? Ist es egoistisch mit Mitgefühl und Achtsamkeit durch die Welt zu wandern im Einklang mit der Natur? Ist es egoistisch einen Impfung abzulehnen, weil man ihr nicht vertraut? Der Preis vielleicht, – eingeschlossen werden ? Noch besteht keine Zwangsimpfung.
Meine größte Angst ist die, mein Leben nicht mehr leben zu können, so, wie ich es für sinnvoll halte. Meine Angst ist in Normen gepresst zu werden, die nicht die Meinigen sind. Meine Angst ist meine Individualität nicht mehr ausdrücken zu können, ohne Repressalien zu befürchten.
Ich habe keine Angst vor dem Virus – wenn ich krank werde, werde ich krank und wenn ich sterbe, sterbe ich. Materielle Verluste kann ich vielleicht ausgleichen, in dem ich mich einschränke. (Ich gehöre altermäßig zu der priviligierten Gruppe). In meinem Nomadenleben brauche ich so wenig.
Was ich brauche, ist die Natur, den freien Blick, die Weite und die Möglichkeit umeinander zu wandern. Ich habe mein kleines rollendes Zuhause und ich kann gut auf mich selber aufpassen. Ich habe eine innere moralische Einstellung, die den Anderen sieht, wahrnimmt und ich gehe repektvoll mit ihnen um. Gemeinschaft und Individualismus sind für mich keine Gegensätze. In der Vielfalt vom Miteinander können wir lernen und wachsen, vorausgesetzt wir tolerieren einander. Selber denken ist für mich die Grundlage meines Handelns und nicht nur einfach auf die da oben vertrauen, auch wenn es noch die Mehrheit ist.
Und diese Mehrheit steht zu den Beschränkungen und auch in meinem Freundeskreis, bleibe ich mit meiner Meinung oft allein. Da tut es gut, wenn ich ganz woanders höre, wie VIP’s auch hinterfragen und keineswegs nur Ja und Amen sagen. Ich bekomme unterstützende Mails von Menschen, von denen ich es nicht erwartet hätte. Andere, schon wieder schreibst du davon, höre ich. Was soll ich denn anderes schreiben? Schreiben, wie ein Käuzchen ruft, die Sonne untergeht, Vögel zwitschern, während im Hintergrund an unserer freiheitlichen Demokratie gerüttelt wird.
Wenn wir jetzt nicht aufstehen – wann dann? Wenn wir jetzt nicht unsere Stimme laut werden lassen – wann dann? Wenn wir jetzt nicht etwas gegen Willkür, schwammige Zahlen und Entmündigung dagegen setzen, wann dann?
Wir sind doch ein Volk mündiger Bürger, ein Volk,das aus seiner Geschichte gelernt haben sollte. Kein Goebbels mit seiner knarzigen Propaganda-Stimme sollte uns heute einschüchtern können. Kein Virus, an dem man vielleicht auch sterben kann, darf der Obrigkeit die Macht geben, uns zu entmündigen,einzusperren und uns die Fähigkeit abzusprechen, eigenständig und verantwortungsvoll zu handeln.
Es wird immer ein paar geben, die vielleicht nicht verantwortungsvoll handeln, deshalb ein ganzes Volk in Einzelhaft zu nehmen? Fragwürdige Methoden. Klingt wie nach dem Oberlehrer, der die gesamte Klasse bestraft, weil einer geschwätzt hat. Es wird sich etwas bewegen, denn sicherlich rumpelt es schon arg im Untergrund und das Beben an der Basis wird kommen.
Ich wünsche heute allen, die den Mut haben auf die Straße zu gehen und für Grundrechte einzustehen viel Glück, ganz viel Glück und innerlich stehe ich mittendrin und halte mein Schild hoch!
Marion Pfost
Safar