oder anstatt der Herde zu folgen. entspanntes Ankommen in Tavira
14.3.
Es wird spannend. Nach einer kürzeren Nacht mache ich mich auf und einer meiner Womoleute munkelt Portugal würde keinen mehr reinlassen. Ich surfe und suche im Internet nach Informationen. Finde aber nicht wirklich etwas. 450km auf gut Glück fahren. Ja, aber vorher kaufe ich ein, damit ich weiter autark irgendwo stehen kann. Die Schlange vor Lidl und Mecardonia ist nicht sehr groß und ich krieg alles bis auf Nudeln. Die sind fast alle weg. Ich ess sowieso Reis und den habe ich in Hülle und Fülle, den leckeren aus Marokko.
Ein paar Gemüsedosen für alle Fälle, haltbare Milch, Brot, Mehl und ein paar Eier. Frisches Gemüse, Kartoffeln, Kräuter und Butter. Noch ein paar Orangen und vor allem Wasser in Hülle und Fülle. Gut gerüstet fahre ich los. Fast ein bißerl gespenstisch diese Leere auf den Straßen. Selbst um Sevilla herum ist es menschenleer. Viele große weiße Womos fahren in die andere Richtung und ich freu mich richtig, als ich einen in meiner sehe. Ein gutes Omen, dass die Grenze offen ist.
Und dann ist es ganz einfach über die große Brücke, vorbei am Portugalschild und hinein zur Registrierung von der Autobahngebühr.Ein kleiner Polizeiwagen steht in der Ecke. Keiner fragt mich nach woher und wohin. Jippijeiiih ich bin in Porti und es ist so viel entspannter hier. Wieder Autos auf den Strßen, Menschleins, die sparzieren gehen, normales Leben halt. Aber nicht so quirlig und drängelig wie in Spanien und vor allem nicht so laut.
In Tavira finde ich meinen Platz an der Lagune,nachdem ich in Gran Plaza, diesen Einkaufszentrum, meine Internet-NOS Karte gekauft habe. So bin ich gerüstet und kann bleiben, so lange es notwendig ist. Sieben Womos stehen noch mit mehr oder weniger Abstand zueinander.
Abstand halten ist ja jetzt die Etikette. Ob sich das wohl hält, auch bei den großen Weißen, wird sich zeigen. Telefonieren, whatsapp schreiben und mich bei allen zurückmelden, fast allen. Die anderen kommen morgen. Ein Glas Vino rundet den Abend ab, bevor meine Augendeckel zuklappen. Ich schlafe tief und muß am Morgen überlegen, wo ich jetzt bin. Spannend wie Leben sich plötzlich ändert und ich in Portugal aufwache.
Mechthild ERB
Safar