Burgruine Daglica und ein stiller See

oder Emegil und ein Schlängelpfad über hohe Berge

 

15.5.

Vor mir Wasser mit einem kupfrig glänzendem Ufer, weißen Schaum und Matsch. Davor die kahle Bergkulisse. Ich habe so wunderbar herrlich und ruhig geschlafen. Stühlchen steht schon wieder in der Sonne, aber es ist doch noch ein bißchen kühl. Also zurück ins Brummeli. Vogelgezwitscher und ganz leises Seegeplätscher mit Windgeflüster. Was für ein guter Platz. Zwischen den Bäumen lugt der kleine Ort Emegil hervor. Am Abend ruft kurz der Muezzin. Dann bin ich umgeben von den Wolken, dem Wasser, der Ruhe um mich herum. Eine kleines „Ufo“ taucht hinter der dunklen Wolke auf, schiebt sich vor die Sonne und verschwindet wieder. Es ist nur eine Wolke! Man darf ja nochmal spinnen und das tue ich mit Vergnügen.

 

 

 

 

 

War das eine schöne Fahrt über die Berge und Hochebenen. Kurz vor Elbistan biege ich ab nach Daglica und weiter Richtung Sariz und dann auf großer D Straße über Pinarbasi bis hierher. Im Tal hinter Elbistan steht der Atommeiler. Große Masten wandern die Berge entlang und surren im Wind. Erster Halt ist die alte Burg. Ob man die wohl erklimmen kann? Brummeli stellt sich malerisch an den Fluß.

 

 

 

 

 

Probiere den einen oder anderen Trampelpfad, der an hohen Felsen und Gestrüpp landet. Und die Felsen werden dann noch höher. Auf der anderen Seite gibt es einen Pfad, der auf halben Weg leider abbricht. Hier bahnt sich Wasser den Weg hinunter. Es lohnt sich nicht wirklich über die Geröllsteine zu kraxeln. Ich habe es zumindest probiert.

 

 

 

 

 

Da laufe ich lieber in höchsten Höhen ein bißchen den Strommasten entlang. Wenn es nicht so kalt wäre, also wirklich im Sommer, gäbe es hier oben viele schöne Plätze. Ich bewege mich so auf 2000m Höhe. Vor mir die Gipfel des großen Gebirges und neben mir die weißen Wolken auf blauem Untergrund.

Es ist schon erstaunlich wieviele große zweispurige Straßen die Landschaft durchziehen. Selbst kleinste Sträßchen sind asphaltiert, zwar mit Löchern, aber immerhin. In größeren Orten sind sie oft zweispurig. Die Häuser selber oft viereckig mit Spitzdach, so einen richtigen Flair entdecke ich nicht, oder sehen meine Augen dies nicht. Keine Ahnung.

 

 

 

 

 

 Die Orte erinnern oft an Maokko, aber ohne den Charme der Lehmbauten. Kleine Läden längs der Straße, oft etwas schmuddelig und ärmlich. Mir fällt auf das am Rande einiger Orte oftmals neue Siedlungen entstehen. Einfamilienhäuser in moderner quadratischer Bauweise, peachfarbend gestrichen, eng neben einander und im Einheitsstil. Feriensiedlungen???? Richtig lauschig empfinde ich es nicht.

 

 

 

 

Brummeli rollt den ganzen Berg wieder hinunter und ich freue mich über den stillen See und ich lasse mir viel Zeit heute morgen!