das letzte Stück auf meiner Felsenausguckstraße
19.Dezember
Eine kurze Rundfahrt durch Port Campbell und weiter auf der Felsen-Ausguckstraße, offizieller Name Great Ocean Road, Richtung Westen.
Ich bin ja nicht anspruchsvoll – zum zweiten Kaffee und gemütlichen Blogschreiben möchte ich am Meer mit weiter Aussicht sein. Außerdem gibts noch ein bisserl Bürokram zu erledigen.
Da gibt es so kleine Nischen, wo ich mit Weitblick stehen kann. Eine davon suche ich mir aus – Hecktüren auf und dann kann ich auf meiner „Terrasse“ alles oder zumindest fast alles erledigen, was zu tun ist.
Diverse Ausguckstellen rufen laut und vernehmlich, guck mich an, fahr nicht vorbei und so wandere ich von der „Arch“ zur “ London Bridge“, der „Grotto“ bis zur Bay of Martyrs.
Immer wieder diese Felsabbrüche, die wellenumtost da draußen stehen.
Die London Bridge ist erst 1990 abgebrochen und wie durch ein Wunder wurde keiner verletzt und die beiden Personen auf dem Abbruchstück Stunden später gerettet.Und in de Bay of Matyrs stehen sie da, wie in einer großen Arena und warten – warten auf die Löwen, nein die tosende Brandung kann genauso weh tun.
Und noch größeres Autsch passierte hier zwischen den Weißen und den Aborigines. Es wird erzählt, daß in dieser Bucht eine der großen Massaker stattgefunden hat. Die Aborigines wurden von ihrem Land vertrieben, die Population sank innerhalb von nur 40 Jahren aufgrund eingeschleppter Krankheiten und der Vertreibung auf ein Minimum. Sie versuchten sich zu wehren, aber erfolglos. Ein Landstrich der ihnen alles bot, was sie zum Leben brauchten und sie nahmen nur so viel, wie sie brauchten, wurde genommen, gerodet um Schaf-oder Rinderzucht zu betreiben.
Nach wie vor bin ich beeindruckt, aber langsam auch felsensatt.
In Warrnambool gibt es gute Einkaufsmöglichkeiten. Da ich ja nach Südaustralien kein frisches Obst und Gemüse einführen darf, kaufe ich jetzt schon ein paar Konserven als Reserve. Die können auch nützlich auf meiner Fahrt durchs Innere sein. Man kann dann zwar in kleinen Läden einkaufen, aber, so höre ich es munkeln, sehr teuer. Also muß Aldi und Woolworth her.
Die große Felsenausguckstraße, Great Ocean Road, ist hier zu Ende und weiter geht es auf dem Princess Highway oder auch A1 bis zum Fitzroy River Reserve, einem kleinen Campspot am Fluss, der etwas später dort ins Meer mündet.
Auf dem Weg dahin, sehe ich einen Adler, der seine Beute im Feld jagt. So nah habe ich noch nie einen gesehen und mein Foto kann ihn nur noch in der Ferne erwischen. Auch der kleine Ameisenigel verkrümmelt sich vor meiner Linse.
Ein bißchen Tourplanung in der Sonne und zum Sonnenuntergang eine kleine Erforschungstor. Der kräftig, kühle Wind läßt mich nach innen verziehen und herrlich schlafen.
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