Auf Richtung Mereenie Loop zum Morris Pass

oder über Kings Canyon und Kathleen Springs zur Meerenie Loop

 

8.8.

Juchhuuu, es war nicht mehr ganz so kalt in der Nacht und ich habe gut geschlafen. Die Morgensonne krabbelt wie gewohnt aus ihrem blauen Himmelbett während ich meinen Kaffee schlürfe.

Nochmal die Rumpelpiste zurück auf den Highway – mein kleiner Wüstenkrabbler schafft auch souverän diese Buckel und dann biege ich rechts ab, Richtung Kings Canyon. Es sind doch knapp 300 km dahin auf glattem Asphalt durch spärlich bewachsene Wüstenlandschaft. Diverse Camper groß und klein begegnen mir. Es ist Hochsaison in diesem Gebiet und wer zum Uluru fährt, fährt natürlich auch ins King Canyon oder Watarrka.

 

 

 

 

Im Sommer habe ich den großen Rimwalk gemacht, einmal oben am Rand entlang das Canyon abgelaufen. Und es war traumhaft. Andere traumhafte Canyons warten auf mich, die ich noch nicht kenne.

Also statte ich nur seiner sehr kleinen Schwester, der Kathleen Springs einen Besuch ab. Am Ende wartet ein Wasserloch auf mich, behütet von der Regenbogenschlange, die sich aber auch trotz intensiven Guckens nicht zeigt.

 

 

 

 

In frühen Zeiten wurde dieser Platz natürlich von Aborigines genutzt und es war ein beliebter Versammlungsplatz. Hier konnten sie leicht ihre Nahrung jagen. Emus und Känguruhs kamen zum Trinken und es war leicht für sie, das letzte zu erlegen.
Die Siedler nutzten dann den Platz, um die Rinder einzufangen und zu brandmarken. Ein natürlicher Pferch.

 

 

 

 

Wir Besucher dürfen aber wieder ganz normal rausgehen und weiterschnurren. In Kings Canyon Resort wird getankt und das Permit für die Meerenie Loop besorgt. Es ist Aboringes Land und man darf nur mit dieser Erlaubnis die Piste befahren.

 

 

 

 

Auf rumpeliger Wellblechpiste geht es noch 30km dahin bis zu diesem wunderbaren Lookout am Morris Paß. Weit schaue ich über die Landschaft und Kings Canyon leuchtert rot.-orange in der Abendsonne zu mir herüber. Ist das schön hier.

 

 

 

 

Ich habe einen Logenplatz neben Peter, einem Einsiedler der auch in den Norden unterwegs ist. Wir sitzen zusammen am Feuer und er erzählt mir viel von Australien, von sich selber weniger. Da schimmert eine sehr traurige Geschichte durch. Trennunng und …..

Aber das, was er von Australien erzählt ist auch einigermaßen traurig. Nach wie vor existiert die zwei Klassen Gesellschaft. Die Aborigines werden zuletzt angestellt, wenn überhaupt. Die gesamte Industrie ist in die Billiglohnländer, d.h. nach Thailand und Malaysia abgewandert.

Letztes Jahr wurde das letzte Auto in Australien gebaut. Die Zulieferfirmen mußten schließen und die Arbeitslosigkeit wächst. Die Firmen wurden früher von der Regierung unterstützt und zahlten kaum Steuern.

Das wurde geändert und auch das Rentenalter wurde auf 70 hochgeschraubt. Die jungen Leute finden wenig Arbeit. Die einfachen Arbeiten auf den Farmen wollen sie nicht machen, wie bei uns und da sind ihnen die Backpacker ganz recht.

 

 

 

 

Australien lebt, so erzählt Peter, von dem Mining. Es wird gebuddelt und abgebaut, was es abzubauen gibt, Gold und andere Mineralien. Irgendwann sind diese Resourcen erschöpft und dann ???? Es wird nixc mehr hergestellt im eigenen Land, weil die Lohnkosten zu teuer sind und die Einfuhr billiger. Handwerkerkosten sind genauso teuer wie bei uns 100 Dollar die Stunden, ca 75 Euro und je weiter im Irgendwo desto teurer.

Der Dollar ist zu stark sagt er und irgendwann bleiben auch die Touris weg, die das Ganze nicht mehr bezahlen können und wollen. Ich selbst sehe ja schon den Unterschied zum Sommer. Ich krieg weniger Dollars für meine Euros.

Es ist so interessant auch die andere Sichtweise auf Australien zu bekommen und trotzdem staunen wir beide über diese wunderbaren Farben hier im Irgendwo. Er ist genauso naturbegeistert und das, ja das ist das wirkliche Australien!

Er fährt all die wunderbaren Tracks, die ich mich nicht traue, meint aber bei vorsichtiger Fahrweise könnte ich das auch.

 

Wir reden noch über den Notfallsender, den Erib, den ich ja auch habe und sagt, Wasser und Diesel sind die wichtigsten Sachen, dabei zu haben. Und irgendwer kommt immer!

Es ist schon lange dunkel, bevor wir das Feuer ausgehen lassen und es ist mild – juchhuu, wieder normale Temperaturen und ich muß nicht mit Mütze, Schal und Handschuhe, die ich gar nicht mithabe, ins Bett krabbeln.Aber im Verghleich zu so manchen Aussie lebe ich super luxeriös in meinmer kleinen Brummstube.