oder löchrige Straßen, freundliche Menschen und ein Feuerchen am Abend
10.9.
Und dann ist es ganz einfach – ein Blick auf mein Tablet und Daumen hoch. Der Test wird anerkannt, 0b sie wirklich verstanden hat, was da steht weiß ich nicht. Ich warte weiter in der Grenzschlange.
Ausweispapiere werden kontrolliert und dann bin ich auf der holprigen Bulgarienseite. Keine Fragen nach wohin und weshalb.
Meine Neugier läßt mich den schmalen Feldweg hinunter zu dem versteckten Platz fahren, den ich gestern angepeilt hatte. Tiefe Spurrillen und weit in den Weg ragende Zweigleins. Naja, Brummeli ist Kummer gewohnt. Unten ein schöner Platz mit Blick auf das rote Kap „der guten Hoffnung“ nein nur Kap Sivriburun direkt an der Grenze. Der Fußpfad dahin ist zugewachsen.
Es ist noch zu früh, um anzukommen. Nach ausführlicher Erforschung geht es zu einer alten Ausgrabungsstelle am See Durankulak. Alte römische Steine werden mit Pinsel und kleinem Schäufelchen freigelegt, akribisch katalogisiert. Archäologen am Werk im Sand und Staub.
Eine uralte Siedlung und Gräber wurden hier auf der kleinen Halbinsel gefunden. Ich bin in Bulgarien und hier steht vieles, nein alles auch oder zuerst in kyrillischer Schrift. Die Nebenstraßen bestehen aus Löchern mit ein bißchen Asphalt drumrum. Vielleicht sind nicht alle so schlimm. Ich rolle ja eine Nebenstraße von der Nebenstraße.
Obwohl es Freitag ist wuselt es hier nicht so, wie auf der rumänischen Seite. Erster Eindruck: auch hier die Menschen sehr freundlich. Man begrüßt sich auf dem Weg und im Restaurant geht alles ohne Maske. Die Straßen sind vielleicht etwas schlechter als in Rumänien. Ich werde sehen.
Bei Krapets gibt es hinter den Campingplatz große Freiflächen für das Womoherz. Eine feste Sandpiste führt hinterhalb der Düne entlang bis zur Strandbar und weiter bis zum Surferstrand. Ich baue mich etwas abseits im Hintergrund auf. Der Vorgänger hat mir schon Holz für ein kleines Feuerchen hergerichtet.
Und in einer Sandkuhle knistert es gemütlich am Abend vor sich hin. Vorher noch ein kleiner Meer-Erforschungsgang. Der Wind ist sehr zauselig.
Erst Wasser gucken und dann Feuer gucken. Erst Weite fühlen, dann Endlichkeit ahnen. Erst wilden Wellen lauschen und dann in die Stille des Abends eintauchen. Verklingendes Knistern und das letzte rote Glimmen des tiefschwarzen Holzes. Der Mond geht hinter mir auf und auch im Brummeli kehrt Stille ein und ich verabschiede ich mit ein paar Klängen meiner Lieblingsmusik ins Traumland.