oder nahe Baja auf einer kleinen Dammstraße an die Donau
2.8.21
Viele Straßendörfer an denen ich vorbei rausche auf kleinen holprigen Pisten … nicht so holprig wie man mir von Rumänien erzählt hat, aber holprig genug. Das Wetter ist gemischt, mal Regen, viele Wolken, schwül und hier und da Gewittergrollen. Am Ende des Tages bin ich so knapp 300km mit Umwegen gefahren.
Eine Fähre bringt mich über den Balaton, sprich Plattensee und die endlose Schlange kommend aus der Richtung Budapest verheißt eine wuselige Ferienzeit neben dem See. Wohnwägen, Wohnmobile und viele schwer bepackte PKW s stehen in heißer Sonne und warten geduldig auf ihren Platz auf der Fähre. Sie fährt unermüdlich mit zwei oder drei oder vier Fähren und arbeitet die Schlange ab. In meiner Richtung ist kaum was los.
Die Menschen scherzen und lachen, eine Maske trägt hier keiner, gar keiner auch nicht die Alten. Das Leben scheint hier so wie es sonst auch war, jedenfalls das was ich als Touri sehen kann. Verstehen tue ich ja nix, aber viele können deutsch.
Am Ende des Tages stehe ich dann auf meinem Donauplatz, drei Frauen kommen und scherzen, zwei Männer schauen sich natürlich auch mein Womo aus den Augenwinkeln an. Dann ist es wieder ganz still, nur ab und zu fährt noch ein Auto auf der Dammstraße vorbei und die riesigen Schlepper bepackt mit ich weiß nicht was, ziehen auf der Donau gemählich aneinander vorbei. In der Nacht regnet es ein bißchen und für die Mücken habe ich vorsichtshalber meinen Mückenstecker im Brumm.
Ein bißchen Nachrichten und Route planen. Wo fahre ich über die Grenze, wo wechsel ich Geld, wo besorge ich mir rumänisches Internet und was möchte ich mir anschauen, neben den tollen Naturplätzen.
Ich bin ja sehr kurzentschlossen losgefahren mit der Hoffnung in einem Gebiet zu landen, in dem Corona nicht mehr die erste Geige spielt und wo ich in Ruhe die Weiterentwicklung beobachten kann und trotzdem meine Freiheit leben.
Es ist spannend, ich merke wieviel Freiheit ich mir doch nehmen kann, ich muß mich nur trauen. Also kein Angstporno mehr, ich werde nicht eingesperrt, verprügelt, gefoltert und dann…., sondern ich tauche ein in die Natur, die mir das Allerliebste ist, vor allem in dieser verrückten Weltenzeit. Seelchen atmet hier draußen auf. Ich bin ganz schön durch meine persönliche Angstgeschichte gegangen.
Jeder hat sie auf die eine oder andere Weise und jeder muß für sich selbst seinen Standpunkt finden und die Konsequenzen davon tragen. Das kann kein anderer für ihn tun. Letztlich ist dies die tiefe Eigenverantwortlichkeit, auf die wir gestoßen werden. Ohne Schnickschnack ohne Verschönerung oder Verzierung ziemlich simpel und einfach.
Mal sehen wo mich meine Eigenverantwortlichkeit diesmal hinbringt.