oder Paddel-Natur und der Ernst der Lage in der Welt
5.-6.11
Guten Morgen! Oh jee ist er weit fortgeschritten, eigentlich schon mittags und so viele Gedanken wabern mit dem kleinen Wind um und in meinem Kopf herum. Ich schwärme erstmal, bevor ich mich ernsteren Themen widme.
Was für ein wundervoller Platz hier am See! Es könnte nicht schöner sein, auch wenn morgens noch ein bißchen Nebel über die Wiesen schleicht. Er findet nix zum Festhalten und so behält die helle Sonne die Oberhand. Wasserplatsch liegt noch fast paddelfertig da. Dieser Sonntagsplatz will auch heute genossen sein.
Gestern eine wunderschöne Paddeltour bis Juliana zum hintersten Ende, da wo sich die Fischleins im niedrigen Schlammgrund tummeln. Sie klatschen ins Wasser nach ihren tollkühnen Sprüngen und schlängeln sich geräuschvoll an mir vorbei. Ich bin zu langsam für ein Foto. Weit und breit kein Menschlein auf oder an dem See, der mich auch zu einer Schwimmrunde einlädt.
Ein bißchen frischer, aber nicht wirklich kalt. Ich hab mal wieder eine Dusche gespart. Brummeli wartet geduldig bis ich auch von der letzten Ecke zurück bin. Das Boot abzubauen bin ich zu faul. Wer weiß, vielleicht gibt es morgen noch eine Runde.
Und dieses Morgen ist heute abend und natürlich gab es noch eine Runde bei herrlichstem Wetter um die Ecke mit Blick zu meinem vorherigen Platz. Ich bummele rum, Seele schleicht sich ab und zu irgendwo hin zu den Gräsern oder den Steinen und ich kann dann gucken wo sie ist. Seelchen wo bist? Grinst mich dann frech von hinten an und feixt, krieg mich, krieg mich. So komm ich ins Träumen. Mein Ticket für die Fähre kann ich mir auch schon ausdrucken, wenn der Drucker will. Nur Farbe und Grau geht, also prangt sie knatschrot auf weißem Papier. Besser als gar nix.
Der Morgen hatte mit einem so wunderbaren Telefonat mit einer Freundinn begonnen in der die Gedanken sich die Hand geben und Bilder das Weltgeschehen illustrieren. Jetzt kommt der andere Teil:
Sie erzählt mir von dem Neubau einer „Arbeitsanstalt“,so könnte man das Büro nennen. Hochmodern, grau in grau aus Beton mit großen Fenstern, riesigen überdimensionierten Sitzgruppen, in denen man sich verläuft. Eine Privatsphäre, eine Gemütlichkeit, ein halbwegs individueller Arbeitsplatz Fehlanzeige. Das ganze Konzept dieser Arbeitsanstalt besteht darin alles Persönliche zu verhindern. Sei es in dem großen offenen Arbeitsbüro, in dem alles gehört und mitgehört werden kann. Sei es ein gläserner Arbeitskäftig, zwar geräuschisoliert, aber durchsichtig für jeden und das in der Mitte des offenen Büros. Sei es eine Toilette deren raumhohes Fenster zum Bahnhof hin geöffnet ist. Nein, und es sind keine Einwegfenster. Sei es abschließbare Boxen, in denen man seine Handtasche verschließt.
Es kommt mir so vor, wie eine große Kaserne in der die Arbeiter zum Drill erscheinen, ihre Funktion erfüllen und ihre Persönlichkeit im Spind verstauen. Schöne neue Welt,- ein Bild für die angedachte neue Weltordnung??? – hier im Büo leider real und es ist ein Büro, das sich um Belange der Menschen kümmert!
Der Mensch als funktionales Wesen ohne jegliche Individualität. Kann so etwas gelingen? Vielleicht mit denen, die nie hinterfragen, die froh sind Eigenverantwortung abgeben zu können und die sich mit diesem funktionalen Leben zufrieden geben. Wie lange? Wie lange kann ein Mensch so ein Roboterleben überleben?
Ich habe irgendwo gelesen (keine Ahnung ob das stimmnt), dass es für die Wissenschaftler einfacher ist einen Menschen zum Roboter zu degradieren, als einen menschlichen Roboter zu erschaffen. Hatte nicht Huxley von den Arbeitern geredet, die entsprechend gedrillt, die Aufgaben erfüllen? Fragen durften sie keine stellen. Eine wichtige Frage, die ich mir stelle ist die, gibt es jetzt schon sichtbare Zeichen für eine solche Entwicklung. Die Möglichkeit einen Chip zu implantieren sei es freiwillig oder per Pieks (siehe Film vom letzten Mal) läßt aufhorchen und die moderne menschenfeindliche Architektur auch.
Sind wir nicht als Menschheit gefragt, Einhalt zu gebieten, um den Menschen als Mensch zu erhalten? Ich meine den Menschen mit Herz und Verstand, mit Empathie und Mitgefühl. Was kann ich denn schon als Einzelner tun, der in diesem System aufgewachsen und von diesem System indoktriniert wurde? Was kann ein Einzelner schon tun, fragen manche resigniert.
Mir fällt dazu die Geschichte vom hundertsten Affen ein: irgendwo fing einer an, die Kartoffeln vor dem Essen zu waschen und nach einige Zeit machten es ganz viele weit verstreut auf der Erde.
Gibt es eine Verbindung untereinander unsichtbar nur auf der „Energieebene“, die Informationen weitergibt und überträgt? Ich glaube das dieses morphogenetische Feld in unserer heutigen Zeit wichtig ist. All die, die begannen zu hinterfragen und nicht mehr einfach hinzunehmen, all die die unbequem wurden, haben diesen Funken Eigenverantwortung in die Welt, in das Feld getragen und die Querdenker, oder Andersdenker oder Selbstdenkerbewegung hat sich weltweit ausgebreitet.
Viele waren bereit tiefgreifende persönliche Opfer zu bringen, andere haben sich nicht ganz so spektakulär eingemischt. Es sind aber immer mehr geworden. Und mit ihrer Überzeugung, „das am Ende alles gut wird, und wenn es noch nicht gut ist, ist es nicht das Ende“ stärken sie das Feld für die wachsende Eigenverantwortung. Nicht die da oben haben die Macht, sondern jeder Einzelne für sich muß seine eigene Macht und Stärke wiederfinden und eben nicht nur einfach mitlaufen.
Für mich geht es nicht darum das alte Leben wieder zu bekommen, sondern ein Neues zu gestalten, in dem der Mensch als menschliches Wesen die wichtigste Rolle spielt. Erst wenn wir wieder die Würde unseres Menschseins erkennen und leben, erst wenn wir nicht auf das oberflächliche Brot-und-Spiele Spiel hereinfallen, erst dannn haben wir die Möglichkeit aus dem Schlamsel herauszukommen.
Von der Bequemlichkeit in die Eigenverantwortung – von der Oberflächlichkeit zur Reflektion und von dem äußeren funktionalen Getriebensein zum Innehalten und Eintauchen in tiefliegende Geheimnisse, die auf eine Sinnhaftigkeit jenseits von Sinn hinweisen. Letztlich das Beschreiten eines Bewußtseinsweges.
Umso erschreckender ist eine Nachricht, die ich heute im Antispiegel lese: Jedes Jahr bringt Rußland eine Resolution vor den Sicherheitsrat mit dem Titel
„Bekämpfung der Verherrlichung des Nationalsozialismus, des Neonazismus und anderer Praktiken, die zur Eskalation gegenwärtiger Formen des Rassismus, der Rassendiskriminierung, der Fremdenfeindlichkeit und der damit verbundenen Intoleranz beitragen.“
Bislang hat sich Deutschland der Stimme enthalten, dieses Jahr stimmte erstmals Deutschland und die Nato Staaten gegen diese Verurteilunng.
Wir als Deutsche mit unserem Hintergrund hätte alle nur erdenklichen Gründe genau diese Resolution zu unterstützen und wir sprechen uns dagegen aus – wir verurteilen das Nazitum nicht ? Wir, die wir es doch wissen müßten. Ein Aufschrei müßte durch die Bevölkerung gehen, wenn sie das erfährt. Aber die Mainstreams werden sich hüten davon zu berichten. Röper endet seinen Artikel damit „Wehret den Anfängen!“
Wehret den Anfängen bei der Entwicklung eines transhumanen Menschen! Hier sind unsere Grenzen, wir dürfen Gott, oder dem Universum oder was auch immer nicht ins Handwerk fuschen. Dabei kann nix Gutes herauskommen. Der Mensch in seiner Hybris ist nicht besser als Gott oder weiß es besser. Das Rumfuschen in der genetischen Anlage des Menschen ist brandgefährlich. Hiermit könnte er sich selber auslöschen. Und wenn man die Berichte von Impfnebenwirkungen, die steigende Zahl der Unfruchtbarkeit und der nicht gewollten Abgänge betrachtet, so kann einem Angst und Bange werden.
Es ist wie auf einer riesigen Rutschbahn nach unten, einmal in Gang gekommen, kann man sie kaum abbremsen und dann landet man in einem tiefen Schacht irgendwo und muß sehr leidvoll und mühselig wieder herauskrabbeln oder sich heraus entwickeln.
Wehret den Anfängen und es darf nicht sein, dass Deutschland sich als Obermoralapostel aufspielt und zusammen mit Europa der Menscheit diktieren will, wie sie zu denken, zu leben und zu handeln haben. Nicht eine kleine Elite darf die Menschheit beherrschen, sondern wir müssen unsere eigene Souveränität wiederfinden und leben und aus der Beqemlichkeit der Brot-und-Spiele Routine aussteigen.
Einen bissigen satirischen Hingucker über unser Hier und Jetzt bringen mal wieder Burchardt und Böttcher in „Kriegserklärung für die letzte Generation“. So manches bleibt fast im Halse stecken, obwohl es satirisch verdaulich aufbereitet ist. Schaut selber! Soviel für heute.