Am Küstenwanderweg von Cabo Cope

oder Berge, Meer und Sonnenrot

 

30.11.

Wie ein rotgelb leuchtender Teppich breitet sich das Morgenrot am Horizont aus. Die Dunstwolken verschwinden langsam im Hintergrund und das Meer wechselt seine Farbe von bleigrau zu orangeschimmernd bis sein Blau in der strahlenden Sonne sichtbar wird. Was für ein Naturspektakel heute morgen und ich mitten drin. Von meinem Ausguck beobachte ich das Spiel der Farben und Formen, lass das Meer zu mir herüber rollen und staune. Das sind immer wieder so die besonderen Momente.

 

 

 

 

Von allem schlimmen Wirrwarr und der Panikmache, die dort draußen in der Welt gerade passiert, läßt sich die Sonne nicht beeindrucken. Sie setzt ihre Reise durch Tag und Nacht fort, bringt die Natur für einen Moment zum Leuchten, um dann abends dem Mond Platz zu machen, der mit seinem Silberlicht, diese Reise fortführt. Das Licht verschwindet nicht. Mal verborgen hinter großen dunklen Wolken kommt es aber immer wieder hervor. Tatsache! Zwischendurch funkeln die Sterne weit über uns.

 

 

 

 

 

(und wie einfach ist es solch blumigen Worte an einem weiten Strand im Farbenspiel des Morgens zu finden und nicht tief versunken im Novembermatsch und Grau ausharren zu müssen. Ich weiß, umso dankbarer bin ich dafür hier zu sein.)

 

 

 

 

 

Eine lange Wanderung zum alten Kapitänshaus in den Bergen füllt meinen Tag. Vorbei an alten Felswohnungen am Strand nahe der „Platte“, wo sie wieder stehen. Im Moment ist es so einfach hier zu sein, sich sein Platzerl zu suchen und Natur zu genießen. An einen der Strände sehe ich die jungen Leute Müll einsammeln. An einem anderen Platz, weit hinten stehen zwei Deutsche mit ihrem Allrad. Das wäre auch ein Platz für mich. Eigentlich wollten sie längst auf Weltreise sein, einmal drumrum aber Corona hat sie ausgebremst und so warten sie ab, wie so viele andere moderne Nomaden auch.

 

 

 

 

Ich setze meinen Weg fort und der Gedanke reift, morgen dorthin zu fahren, denn die beiden anderen wollen weiter. Noch ein paar schöne Tage hier in einem Gebiet, das ich so gerne mag. Große braune Berge und Meer. Viel Weite und die Farbpalette der Natur.
Mal sehen, wo Brummeli heute abend seine Füße hinstellt.