oder auf neuester Straße hinauf von Kuc nach Nivica
7.6.
Nur leises Meeresgeplätscher und die Schafsglocken, die morgens bei mir vorbei bummeln. Idyllisch ist es hier oben auf der Klippe. Die Menschleins sitzen schon unter ihrer Markise. Erster Halt ein kleiner Supermarkt für Milch und Youghurt. Am Rande der Touribesiedlungen sieht man dann doch das ärmere Albanien, das teilweise mit alten Militärbauten vor sich hin vegetiert. Erinnert mich an Marokko.
Der wuselige Verkehr in Vlora ist gewöhnungsbedürftig. Rechts – links überholen, irgendwie in den Kreisverkehr reinfahren. Bei den Marokanern hatte ich mehr das Gefühl, das sie den anderen sehen. Bei städtischen Albanern weniger.
Ich biege ab auf die Straße nach Kuc, die sich malerisch den Fluß entlang windet. Wieder mal eine Hängebrücke, die auch bessere Zeiten gesehen hat und typische Buswartehäuschen mit ausrangiertem Sessel. Der Bus ist ein 7m Sprinter und hält an den kleinen Pisten zu den Häusern hinterhalb. Martialische alte Kriegsdenkmäler zieren den Weg.
Google maps hatte mir diese neue Straße veraten. Also Brummeli schnurr den kalten Gebirgsfluß hinauf. Ein paar Schotterwege werden abgelaufen zwecks potentiellen Übernachtungsplätzen und einer wird markiert. Nicht weit weg gibt es das Nivica Canyon. Viele Wege kann man hier laufen. Ich steige nur die Felsen hinab bis zum rauschenden und gluckernden Wasser.
Immer weiter hinunter auf schmalen Pfad über felsige Steinplatten den Hang entlang. Zu dem ganz großen Wasserfall (ich sehe ihn nur von weiten) komme ich nicht. Wahrscheinlich hätte ich eine andere nicht gut markierte Abzweigung nehmen müssen. Macht nix, es ist auch so beeindruckend, wie das Wasser durch die Engstellen brodelnd hinunter fällt. Ich halte gebührenden Abstand. Daneben blühende Wiesen.
Alles wieder hochgeschnauft. Vom Guesthouse klingt Partymusik herüber und ich rolle zurück zum Pferdeplatz, denn gegenüber gibt es die Almwiese. Nochmal um die Ecke, ein kurzes steiles Schotterstück und dann stehe mitten drin. Leichter Wind und eine etwas milchige Sonne. Dazu die Schafe die unten grasen. Sie gehen wieder zurück ins Dorf.
Was für ein schöner Platz hier oben. Grillengezirpe, Vogelgezwitscher und abgefressene Wiese.
Seelchen baumelt während da draußen weiter der Bär tobt. Wieviel Provokation muß es noch geben? Verfolgen die potentiellen Verlierer das Prinzip verbrannte Erde? Und versucht jetzt die USA ein Ausstiegsszenario aus der Ukraine zu finden, in dem sie Kiew die Nordstream 2 Sprengung vorwirft. Wer mehr wissen will, lest einfach Antispiegel. So wertvolle Informationen.
Und,- ein anderer Spruch macht gerade die Runde: „Wenn du ausländische Presse lesen musst, um über die Dinge im eigenen Land korrekt informiert zu werden, bis du entweder Nordkoreaner oder Deutscher!“