oder sechs verschachtetlte Kasbahs in Ait Benhaddou
und zwei auf den Weg nach Skoura
12.Januar
Ich bin schon früh wach, verabschiede mich von meinen Nachbarn und fahre die paar 100m weiter auf den Parkplatz von Ait Benhaddou.
Ich will noch da sein, bevor alle kommen. Geh mal wieder den kürzesten Weg und der führt über Trittsteine durch den Fluss. Oiii, ich bin doch nicht so gut in Balancieren, aber ich komme trockenen Fußes rüber. Sie haben über die Steine noch Sandsäcke gelegt und trotzdem ….am Rückweg nehme ich die Brücke!
Irgendwann läßt auch mein kleiner lästiger Führer, der mich nur zu einem Teppichladen bringen will von mir ab und ich kann meinen eigenen Weg durch diese Felsen finden. Es ist beeindruckend. Eine Weberin zeigt mir gegen Bakshis ihre kleine Werkstatt. Wieder geht es viele Stufen hinauf zu herrlichen Aussichten über die Steinwüste, in das Tal und zum Atlas. Ich lasse meinen Blick schweifen.
In den engen Gassen haben sich natürlich immer die Händler eingenistet. Und nur aus dem Augenwinkel schaue ich hier und da, denn auf das lästige come-in, looki, looki habe ich keine Lust. Schade, manches würde ich gerne mehr angucken, aber bei diesem Drängen macht es nicht wirklich Spaß. Diese Kasbahs sind schon eigene kleine Dörfer für sich und in dunklen Lehmsteinmauern hausen sie dann – wie bei uns im Mittelalter.
Ich fahre dann noch weiter zur Kasbah Tamdaght, 4 km das Tal hinauf. Eigentlich will ich durchwandern, aber sie kostet Eintritt. Ich drehe um, weil ich kein Geld dabei habe. Mein selbsternannter Kameltreiberführer beschimpft mich derart, dass ich noch nicht mal Lust habe mit Geld diese Kasbah anzuschauen. Ja, diese Freundlichkeit ist so was von zweckgebunden und kann, wenn es nicht erfüllt wird, schnell in Aggression umschlagen. Ich gebe ihm dann noch 10 Dirham und lerne, daß ich mich Geld und Bonbons freikaufen kann. Schade, dass Land ist spannend, aber die Menschen nicht unbedingt nach meinem Geschmack.
Über die Straße der Kasbahs … oder wie mein Womoführer schreibt ( die Straße der Kaspers) komme ich bis Skoura. Kurz vorher ist ein Berbermuseum und ein sehr engagierter und kluger Lehrer erklärt mir das Berberleben, die verschiedenen Stämme, ihrer unterschiedlichen Muster auf den Teppichen und Gewändern. Und auch die Verzierungen an den Kasbahs, also letztlich den marokkanischen Burgen, die Sicherheit vor Überfällen boten, vor allem vor den Nomaden, deuten auf den Reichtum. Und Reichtum ist wichtig und wird nach außen gezeigt. Innen ist es dann erstaunlich kahl, leer und dunkel. Die langen Hüte der Gewänder waren nicht nur für den Kopf bestimmt, sondern die Menschen haben darin Waren transportiert.
In Skoura selbst bleibe ich auf dem Camping Amridil, der von einem sehr netten jungen Paar geführt wird.
Allerdings schickt der mir auch gleich einen Führer für die Kasbah. Es ist manchmal wirklich besser mit Führer zu gehen, weil man dann mehr seine Ruhe vor den anderen hat. Er kann zwar nicht sehr gut englisch, aber das wichtigste verstehe ich. In jeder dieser vier Türme hat eine Frau des Regenten glebt, er hatte nämlich vier Frauen und nur die Hauptfrau hatte den Schlüssel für die Vorratskammer.
Berberkamera ist ein Loch in der Wand, um zu schauen, wer vor dem Tor steht. Berbertelefon ist ein hoher Schacht von unten hinauf, in dem man hinaufrufen konnte, Berbertreppe ist eine windige Leite und Berbertaxi ein Esel.
Er hat sichtlich Spaß mir alles zu zeigen und auch sein Wunsch, mich anzufassen kann ich gut abwehren. In der Palmeria, ein kleiner gefaßter Fluss, wird alles angebaut, was man zum Leben braucht. Eine Oase!
Zum Sonnenuntergang bin ich wieder auf dem Camp und mache es mir innen gemütlich, ein bißerl Heizung an, Blog hochladen und mit dem Wlan vom Platz mein Tablet aktualisieren.
GPS N 31° 03′ 00.9“ W 6° 34′ 36.6“
Astrid
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