oder wieder zurück nach Europa
durch die Bürokraten „Hölle“
von Marokko
23.Februar
Es hat die ganze Nacht geregnet, mal mehr, mal weniger und ich habe Sehnsucht nach der trockenen heißen Wüste und meiner Nix-Landschaft, die doch so lebendig ist. Sie hält mir einen Spiegel vor und ich kann, wenn ich lang genug hineinschaue,so einiges von mir darin entdecken, wiederfinden, sortieren und neu zusammensetzen.
Ich habe es ja schon geahnt, daß ich erst bei der Rückreise genau fühle, wie intensiv diese Landschaft und auch der Umgang mit den Menschen dort ist. Die Wüste und die Nix Landschaft, das Atlasgebirge mit seinen kaum bewachsenen Weiten und tiefen Schluchten hinterlassen Spuren in meiner Seele und rufen nach Wiederkommen. Sonne und Schatten liegen hier so nah beieinander; ein Jakobsweg der besonderen Art.
Jetzt ist aber erstmal Zeit wieder zurück in die Zivilisation zu kommen und ich freu mich auf Ully und Elvira.
Und genauso wie es spannend war den ganzen bürokratischen Einreisezirkus zu machen, genauso spannend ist es bei der Ausreise. Die 160 km schnurre ich auf der Autobahn schnell dahin. Mein Navi findet auch problemlos den Eingang in die Bürokratenhölle. Erstmal beim Ticketverkauf, das Ticket holen, dann weiter über viele Schnörkel zum Zoll. Auf meinem Ticket ist eine falsche Autonummer eingetragenn. Auch meine Lamentiererei nutzt nix. Alles wieder zurück und nochmal neu anfangen. Beim Ticketverkäufer, der gerade Tee trinkt, die richtige Autonummer eintragen lassen. Wieder zum Zoll und nach dem „Röntgen“ der Autos weiter, dieses Papier und jenes abgeben, ewig warten, nochmal meinen Paß zeigen und dann? Wo sind denn die ganzen anderen Womos? Jemand schickt mich zur verkehrten Anstellschlange. Also rückwärts die Schnörkel wieder rausfahren und schließlich, gottseidank und endlich, es ist mittlerweile elf, stehe ich hinter einem Womo in der richtigen Schlange.
Und marrokanische Abfahrtszeiten, sind marrokanische Zeiten. Auf der Fähre stehe ich jedenfalls schon und eineinhalb Stunden später tuckern wir dann endlich los.
Wieder ein schöner Blick auf Gibraltar.
Angekommen gibt es ein großes Hallo beim Lidl auf dem Parkplatz und ein gemütliches Abendessen auf unserem Platz in Torre de la Pene, kurz hinter Tarifa, wo wir oben stehen mit Blick aufs Meer. Ratschen, lachen, marokkanische Oliven futtern, auf unser Wohl anstoßen. Es ist schon lange dunkel, bevor wir uns in unsere Kojen verziehen.
Was für ein schönes Ankommen in dieser alten neuen Welt.
GPS N 36° 03′ 27“ W 5° 39′ 37“
Robert
Safar
Robert
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Globetrottel
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Uta
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