Abschied von der Adria

oder von grün-blauen Adriawasser durch gelborangerote Herbstwelt zu kaltem Flußwasser

23.10.

Nebel liegt über den gelben Herbstblättern, das kalte, grüne Wasser rauscht die Steine hinab und Brummeli hat sich eng eingekuschelt zwischen Sträuchern unterhalb der großen Wiese. Es ist kalt geworden und ich bin in Österreich, genauer in Unterferlbach am Fluß. Noch taucht der Nebel die Welt in ein unsichtbares Gewebe aus gelborange, grün-blau und dem Dunkel der Äste. Die Glocken von Ferlbach klingen herüber, meine Heizung schnurrt. Zeit für meine Fingerchen eine neue Melodie von gestern zu komponieren.

 

 

 

 

Abschied von der Adria – das große Thema und Sonnenschein pur. Das ganze Grau der Wolken hatte sich in der Nacht verzogen und warme Sonne scheint zu mir herüber. So kann die Adria auch ausschauen.

Ich pack mein Schwimmzeug und kann ja mal gucken. Wenn es zu kalt ist, dann nicht. Fußfühlthermometer sagt, es ist ok. Also ab in dieses klare, so klare Wasser. Ein bißchen tief durchatmen und dannn schwimme ich eine Runde und noch eine und noch eine. Es ist wirklich das letzte Mal für dieses Jahr und auch wenn es kühl ist, ist es wunderbar und ich koste es aus, so lange es geht.

 

 

 

 

So. als ob der Wind gewartet hätte, bis ich fertig bin, taucht er auf und fängt das Blasen aus Norden an, genannt Bora. Schnell wirbelt sich das Meer auf, die Wellen werden größer und Schwimmen hätte nicht mehr so viel Freude gemacht. Manchmal ist das so!

Bei herrlichstem Sonnenwetter rolle ich dann durch eine gelborangerote Herbstlandschaft. Die Farben leuchten noch ein bißchen mehr und von weit oben habe ich einen letzten Blick auf Rijeika, die Bucht, Krk und das große blaue Meer, bevor ich endgültig Richtung Berge schnurre.

 

 

 

 

Die Grenze bei Brod na Kupa ist einfach, keine C Frage und auch oben am Loiblpass wird nur gefragt, wo ich hin will. Nach Deutschland, meine Antwort. Ich darf weiter.

In diesen verrückten – im wahrsten Sinne des Wortes,  Zeiten, die ver – rückt sind, braucht es die richtigen Antworten. Immer wieder mache ich die Erfahrung, das in den Medien sehr viel mehr Angst geschürt wird, als umgesetzt. In diesen Zeiten heißt es schlau und klug zu sein, sich vorzubereiten, um sein ganz eigenes Leben weiter leben zu können.

 

 

 

 

Und so lande ich hier am Fluß, erforsche noch ein bißerl die Gegend, bevor ich mich in das warme Innere zurückziehe. Meine kurze Hose habe ich gegen die Lange getauscht und auch eine warme Weste braucht es. Puuuh – ich bin im Herbst und nahem Winter. Aber nicht lange! Eine Woche maximal 10 Tage intensives Arbeiten, gezieltes Vorbereiten, damit ich dann wieder lange im wärmeren Südwesten sein kann.