Ein letztes Platzerl auf Krk

oder noch einmal Adria, bevor es dann ins schnöde Deutschland geht…

 

22.10.

Der Morgen krabbelt so langsam aus seinem Wolkenbett heraus, der große Mond verabschiedet sich hinter mir und ich schau auf ein dunkles Meer. In der Weite die Lichter der Magistrale.

Ein schönes Adria-Abschiedsplatzerl, eine stille Bucht auf Krk. Jetzt um diese Jahreszeit ist es wirklich still hier – im Sommer dürfte es wuseln und das Freistehen problematisch sein. Aber jetzt ist nicht Sommer und ich stehe oberhalb vom Wasser direkt im Nirgendwo. Ja, so liebe ich das, wenn ich so eintauchen kann in die einfache Natur, in der die Dinge so sind, wie sie sind und so sein dürfen, wie sie sind. Keine Fragen nach Irgendwas, keine Bewertung in besser oder schlechter, sondern Dasein in Reinformat.

 

 

 

 

 

Hier draußen zwischen Wasser, Schotterpiste und dem Grün der Pinien fühle ich mich geborgen, aufgehoben. Hier kann ich sein. Die Natur fragt nicht, sie ist einfach. Wenn mein Tun keinem schadet und auch mir selbst nicht, dann bin ich richtig, so meine Devise. Und wie so oft, spüre ich genau das hier irgendwo im Nirgendwo.

 

 

 

 

 

Und gestern, ja gestern war die Magistrale ein graues Regennass, die wunderbaren Berge in trübe Wolken eingehüllt und das Panorama der Mondlandschaft von Pag nur in meinem Kopfkino zu sehen. Der schönste Teil der Magistrale von Starigrad bis Selce neblig, regnerisch und grau.

Brummeli schnurrt und mein angedachter Platz auf Krk ist nicht erreichbar. Eine Baustelle auf dieser kleinen Straße hinter Stari Baska verhindert mein Weiterkommen. Um fünf hören sie das arbeiten auf und um sieben morgens fangen sie wieder an. Naja..!

 

 

 

 

Also zurück. Park4night schickt mich hierher. Zu Fuß wird erstmal erforscht, bevor ich Brummeli da hinstelle, wo er steht. Die Sonne geht schon wieder unter und taucht die Festlandsberge in ein geheimnisvolles Rot. Und ich tauche ein in die Gemütlichkeit meines Brumms und laß den Tag ausklingen, der auf Vrsi begann.

 

Zwei Räder von Brummeli standen schon ein bißchen in der Adria. Hatte ich da ein kurzes Ich-auch-schwimmen gehört?

Nicht wirklich, da brauche ich doch Schwimmschuhe und nicht Bergkraxelschuhe,- außerdem ist mir das Wasser viel zu salzig – bääh- raunt Brummeli. Schnell ist er wieder im Trockenen und ich auf grauem Asphalt gen Norden.