Ab Richtung Villaricos

oder Abschied von meinem Platz

 

8.- 9.12.

Der letzte Tropfen Milch ist meinem Kaffee versunken, die letzte Banane gegessen und auch im Kühlschrank herrscht gähnende Leere. Zeit aufzubrechen und weiter zu ziehen. Ein bißchen Haushalt, was so halt zu machen ist. Dazwischen mit einem Buch die Sonne genießen, einen kleinen Ratsch mit den Schweizern und am Telefon mit Gleichgesinnten sich gegenseitig Mut zusprechen. So wandert die Sonne während meines Faulenzertages vom Meer bis sie hinter dem Berg verschwindet.

 

 

 

 

 

Dann wirklich Abschied vom Platz, den die beiden Schweizer weiter bewohnen werden. Ich kehre bei Aldi ein und bin verabredet mit A., die ich schon vor zwei Jahren in Portugal getroffen hatte. Ein schöner Ratsch oben bei ihr am Platz. Mit ihren beiden jungen Hunden muß sie abseits stehen. Pure, ungezügelte Lebensfreude will irgendwie gebändigt sein. Die Hunde wissen nichts von ihrer Kraft und ihren scharfen Krallen. Voller Frohsinn springen und toben sie. Wollen sich austoben, wollen gefordert sein, brauchen Aufgaben. Zwei Jagdhunde, – nicht einfach zu lenken. Sie brauchen eine starke Hand, um diese ungezügelte Lebenskraft zu kanalisieren. Keine einfache Aufgabe.
(Es gibt keine Bilder, weil A. doch lieber ein bißchen unsichtbar bleibt.)

 

 

 

 

 

So sind die Hunde die meiste Zeit im Womo, während wir auf unseren Stühlchen in der Sonne ratschen über dies und das und das und dies. Mein Schlafplatzerl ist wieder unterhalb der alten Fabrikruinen. Der Weg gut aufgeschottert und natürlich steht an „meinem“ Platz jemand. Der weitere Weg ist nicht mehr gut aufgeschottert und da steht dann auch keiner mehr.

 

Glühendes Morgenrot und ein paar Windböen, die ab und zu übers Dach hinwegfegen. Wellen, die gezähmt um die Ecke rollen, Kiesel, die in ihrem Gemurmel einen neuen Platz finden und Möwen, die sich vom Wind weit übers Wasser tragen lassen. Ein wunderbarer Morgen.

Auf Richtung Portugal ist die Devise, die grobe Richtung, jetzt aber wirklich. Denn auch dort bin ich verabredet. Also Brummeli schnurr mal wieder ein bißchen durch die Landschaft.