Zeitlos in den Bergen bei Cabo Cope

oder Brummeli verschönern, quer durch die Rambla und an die letzten Strände vor Callnegre

 

5.-7.12.


Leiter raus, Antenne festschrauben, Fenster putzen und Kratzer mit Acrylkratzerreiniger behandeln. Vögel einen kleinen grauen Anstrich geben, so dass sie sichtbar werden. Meine vielen Vögel, die da draußen in der Welt fast schwerelos umeinander ziehen. Ungebunden treiben sie durch die Luft und spelen mit dem Wind. Sie lassen sich nicht beeindrucken von dies und das, sind einen Moment schwerelos.

 

 

 

 

 

Ich hier auf meinem kleinen „Planetenplatz“ fühl mich fast genauso. Rausgehoben aus der schnöden Coronawirklichkeit, tauche ich ein in die herrliche Landschaft, laß mich da sein. Das schöne Wetter, die Sonne und der blaue Himmel tun das ihrige dazu.

 

 

 

 

 

Ich mache mich auf zu meinem „ich will ja nur mal gucken“- Weg. Erst folge ich noch ganz brav dem Pfad. Dann geht es links in die Rambla unterhalb des Hauses, Privatgelände…ich schlüpfe vorbei an hohem Schilf . Ein eindeutiger Weg, wenn auch mehr und mehr verwachsen. Ich geh weiter, krabbele unter tief hängenden Zweigen hindurch und finde mich in einer Art Schlucht wieder. Rote Felshänge und von Kiefern verwachsener Weg. (Es hätte nicht mehr viel gebraucht und ich wäre auf den einfachen Weg gestoßen.)

Ein bißerl zurück und dem Mäuerchen entlang. Da oben wird es einen Weg geben. Da oben gibt es einen Weg, doch erstmal geht es durch sehr kratzige Büsche einen Steilhang hinauf. Wenn ich so in Aktion bin, merke ich gar nicht, wie ich zerkratze und meine dünne Haut liebt das Bluten. Endlich oben angekommen geht es nur ein Stück mit Hilfe des Allerwertesten den Schotter hinunter zum Weg.

 

 

 

 

 

Oh wie schaue ich denn aus – brandgefährlich. Meine Uhose muß als Tupfer herhalten. Das hält mich aber nicht ab, weiter zu erforschen.. Ich komme hinunter an die Stelle, wo ich kurz vorher umgedreht war und marschier den Berg weiter hoch Richtung Antenne, altes Haus, alte Mühle oder Pumpstation. Alles verfallen, nicht mehr bewohnt. Und auch der Zwinger für Hunde oder eine Falle??? wurde schon lang nicht mehr benützt.

 

Ist das schön so durch die Berge zu streifen. Das ich den Rundweg finde ist eher unwahrscheinlich. Also dreh ich um und marschier zurück. Nicht durch die Rambla sondern auf gutem Weg.

 


Zuhause begrüße ich noch die Schweizer, die sich unterhalb von mir aufgebaut haben. Ein kleiner Ratsch, sie sind von Griechenland hergekommen. Die restriktiven Maßnahmen dort haben sie das Weite suchen lassen. Am Telefon bin ich noch verabredet und ein langer guter Ratsch unter Gleichgesinnten folgt. Längst ist mir klar, daß ich bis Donnerstag bleibe. Zu schön ist es hier, zu geborgen und weit mein Platz. An die lästigen Fliegen bin ich schon ein bißerl gewohnt.

 

 

 

 

 

Die nächste Wanderung erfolgt auf „richtigem Weg“ bis zur Sisca Bucht. Vor vielen Jahren war ich schon mal hier. Damals standen noch diverse Womos hier. Jetzt gibt es ein klares No dafür. Ein wunderbarer Weg, nur ein bißchen Kraxelei, dafür immer wieder Weitblick. Ganz schön weit und zürück ruhe ich erstmal die müden Beine aus.

 

 

 

 

 

Dazwischen rauscht die Coronawelt herein mit seinen immer heftiger werdenden Vorgaben. Wie lange noch???? Wieviel Wahnsinn und Irrsinn muß noch verzapft werden? Wieviel Parallelen zur dunkelsten Zeit müssen noch erkennbar werden ? Wieviel muß spürbar werden, damit erkannt wird, welch grausames Spiel hier mit uns normalen Menschleins getrieben wird?

 

 

 

 

 

Obwohl ich mich doch jetzt schon seit fast zwei Jahren damit beschäftige ist es erschreckend, wieviel von dem, was letztes Jahr umeinander waberte Wirklichkeit geworden ist oder dabei ist, es zu werden. Wie lange noch????

Trotzdem geht jeden Morgen die Sonne in dem herrlichsten Rot auf, vergoldet den Horizont, bevor sie ihre Tagesreise beginnt. Immer nur wieder schön, das zu sehen.