oder über Carvahal,
vorbei am Barragem Bravura
bis hin nach Ingrina
17.März
Ein paar Regentropfen verirren sich noch zu meinem Womo, aber der Wind pustet die letzten Wolken an die Seite und es wird immer schöner.
„Face to the north“, sage ich zu meinem Brummeli, aber wie er (oder ich!) halt mal so bin geht das nicht ganz ohne Schnörkel. Und diese Schnörkel heißen nochmal ein bißchen Algarve, Meer und Felsen. Alle Buchten von damals möchte ich sehen, naja nicht alle, aber wenigstens eine und so führt mich der erste Weg zur Bucht Carvahal, im Sommer ein Surferparadies und jetzt herrlich zum Rumstrolchen, erst unten zwischen den Felsen, der Brandung und dann oben auf dem Trail. Das haben die Portugiesen schon gut gemacht, diesen langen Wanderweg und in meinem Kopfkino überlege ich, wie ich das mit dem Womo bewerkstelligen könnte. Zelten möchte ich diesen Sommer mal ja an den Mc Pomm Seen ausprobieren.
Aber die Landschaft ist viel zu schön, als mich in mein eigenes Kino zu vertiefen. Es riecht so herrlich nach Zistrosen. Und da sind die Felsen, die zackig dem Meer trotzen, die Muster, die das Wasser auf dem Sand hinterläßt, die kleine Blume, die ihren Kopf der Sonne entgegenstreckt, das brausende Meer unten in den tiefen Buchten, die mächtigen Wellen, die fast bedrohlich anrauschen, um sich dann zart auf dem Sand zu verlaufen, Steine, tief eingegraben in den Sand weisen den Weg. Ich liebe das hier so herumzustrolchen.
Zurück kann ich das Knurren aus meinem Womobauch nicht mehr überhören. „Ja, Wasserplatsch, ich suche jetzt diese Stelle am See, die ich im Kopf habe“. Man konnte so schön auf einem Schotterweg zum See fahren, dort stehen und ins Wasser gehen. Bloß wo war das?
In Aljezur biege ich Richtung Bravura-See ab. Wieder eine Fahrt durch die Alentejohügel mit ihren Eukas. Und da liegt er unten eingebettet mit vielen tausend Armen, dieser Stausee. Doch keine Stichstrasse führt ans Ufer. Überhaupt führen wenige Wege hinunter (fahrbar für mich kein einziger und die eine Straße die geht, ist die zum Staudamm. Bitterböse, so scheint es mir, werde ich beobachtet, wie ich umhersuche. Ein großes Schild bei der Restauration Hello und Goodbye – no campers. Ich wage es noch nicht mal auszusteigen. Der Weg nach unten ist auch versperrt. Schade, dennn auch dieser See lädt zum Paddeln ein, wenn man denn hinkäme und oder den richtigen Weg fände.
Ich finde ihn nicht und so muss sich Wasserpatsch noch ein wenig begnügen. Ich habs doch probiert, sag ich ihm. Ja, ja knurrt er, ist ja schon gut.
Nach Ingrina ist es nicht mehr so weit und so baue ich mein Brummeli dort etwas oberhalb mit Blick zum Meer auf. So krumm hatte ich diesen Platz gar nicht gesehen, also rangiere ich oft hin und her bis ich wenigstens einigermaßen gerade stehe.
Meine Tshirts baumeln im Wind und ich fleze gemütlich auf meiner Womocouch.
GPS N 37° 02′ 43“ W 8° 52′ 53“