oder Ankommen
am Rande der Sahara
bei der großen Düne
von Erg Chebbi
16.Januar
Brrhhh – es war kalt in der Nacht minus 4 Grad. Unten, zwischen den Felsen in der Palmeria, so nennen sich die Oasen hier, sammelt sich die Kälte. Aber meine kleine Heizung schnurrt und ich muß nicht schlottern. Trotzdem fahre ich relativ früh hinaus auf den Berg und stelle mich zum Frühstücken und Blogschreiben in die Sonne. Da ist es doch gefühlt gleich viel, viel wärmer.
Also auf in bzw. an die Wüste. Auf dem Weg dahin komme ich an einem „Springbrunnen“ vorbei, dem „Rotorua“ von Marokko. Hier wurde einst gebohrt und stinkiges Wasser gefunden. Nur ist es hier keine „heiße Quelle“ wie in Neuseeland.
Kurz vor Merzouga in Hassilabied gibt es das Camp Secret du la Sahara – das peile ich an. Es wird mir auch wärmstens von Hassid, einem Schlepper an der Afrika Tankstelle empfohlen. Ich tanke noch, lasse endlich mal mein Auto waschen und unterhalte mich lange mit einem marrokanischen Holländer, der das streßfreie Leben ins Marokko lobt. Er trinkt Tee und seine Frau serviert !!!!! (Ihm gehört nämlich das kleine Cafe am Rande der Welt bzw. Sahara)
Ich verabschiede mich ohne zynische Bemerkung und dann sehe ich sie in der Ferne, die Dünen von Erg Chebbi – das Ziel so mancher Marokkofahrer und fahre durchs Eingangstor von Efoud.
Rotgold schimmern sie und da will ich hin – ich auch!
Ein kurzes Stück Piste und dann habe ich fast freie Sicht auf die Dünen, Es gibt nur eine relativ niedrige Mauer, die bei Sandstürmen etwas Schutz bietet.
Vier andere Womos sind noch da – wenig Leute hier, sagt Hassan, der Besitzer, auch ein Hassan. Fast alle heißen hier Hassan, oder Mohamed oder ….
Mein „Schlepper“ kommt und will mir noch eine teure Tagestour verkaufen. Ich sage nur wenn er drei andere auch noch findet. Allein fahre ich nicht mit ihm in die Wüste. Er bindet mir noch fachgerecht den Touaregg Tourban und dann ist es aber höchste Zeit für einen ersten Erkundungsgang.
Eine kleine Flasche Wasser und Mandeln und dann marschiere ich los, Richtung Düne. Ich folge den Spuren der Dromedare, die vor mir mit den Touris vorbeigezogen sind, damit ich mich nicht verlaufe und gehe dann am Hang einer Düne entlang. Da ist es ziemlich fest. Es ist schon was besonderes so am Rande dieser großen Sahara herumzulaufen. Auf enem dieser „Dünengipfel“ sitze ich lange im warmen Sand und lass die Szenerie auf mich wirken, bevor ich meinen eigenen Spuren wieder zurück folge.
Und wenn grad kein Auto oder Quad in der Nähe vorbeifährt, ist es ganz stiIl.
Und später, in einem Baum zwitschert es so laut, daß ich es schon aus der Ferne höre. Ich folge dem Klang und sehe, wie immer wieder Vögle aus der Umgebung angeflogen kommen und sich in den Zweigen verkriechen. Hier finden sie Schutz vor der kalten Wüstennacht.
Bei Sonnenuntergang bin ich wieder zuhause.
Es wird relativ bald frisch und so ist es Zeit innen gemütlich mit Heizung mein Abendessen zu bruzzeln.
Das Geheimnisvolle schaut mich aus der Wüste an!
Das Wetter ist weiter schön angesagt, zwar kühl, aber Sonnenschein und so will ich ein paar Tage hier bleiben!
GPS N 31° 08′ 52“ W 4° 01′ 44“
Ina
Safar
Claudia
Safar