Abstecher zum Lac Sidi Boughaba
und weiter über Rabbat zum Camp L’Ocean Bleu
vor Casablanca
oder auch ein etwas verrupfter Tag ….
In Kroatien würde ich diese Stimmung – Jugostimmung nennen. Irgendwas liegt quer und man weiß nicht genau was. Das Wetter ist noch wunderschön und trotzdem fehlt ein bisserl die gute Laune. Wir fahren ein Stück Autobahn und biegen hinter Kinitra auf die N1 ab und dann zu dem Lac Sidi Boughaba.
Wir hatten beschlossen erstmal an dem See ein bisserl zu wandern. Der See ist zwar da, aber ich finde den richtigen Parkplatz nicht und sehe auch keinen Wanderweg, noch nicht mal einen Hauch davon.
Diverse Marokki-Familien picknicken und spielen direkt am See. Ich habe gerade nicht so viel Lust auf viele Menschen und so geht es den Weg zurück zum Strand. Dann gehen wir halt am Meer entlang.
Ja, so ist das manchmal, da stimmt das Kopfkino mit der Wirklichkeit nicht ganz überein. Ein paar Jungens üben Salto. Der Sand ist weich und meine Knie auch …. irgendwie komme ich nicht in meinen Rhythmus und richtig vom Fleck. Dann meditiere ich halt im Sand, denke ich mir…… Atem kommt – Atem geht.
Leela ist es dort zu kalt, sie wandert noch ein bißchen so umeinander. Die Dünen sind schön, ein paar Stachelgewächse, ein bisserl Dreck und viel, viel weisser Sand. Ja, an den Dreck muss man sich gewöhnen. Obwohl es Papierkörbe gibt, wird doch alles liegen und stehen gelassen, Plastiksäcke, Plastikeimer, Plastikflaschen und was so von einem Strandtag übrig bleibt. (Wie lange hat das bei uns gedauert, bis es zum guten Ton gehört, seine Abfälle wieder mitzunehmen) Ich krabbel ein bißchen den Sandberg hinauf und sehe Leela schon wieder in der Nähe vom Strandeingang. Oben auf der Düne ist der Sand fester und es geht sich einfacher. Mit viel Phantasie ist das ein kleiner Vorgeschmack auf Wüste. Hier mache ich wenigstens ein paar Fotos.
Bei den Autos überlegen wir, ob wir nach Sale reinfahren. Wäre ja schön, aber ich habe heute eigentlich zu nix wirklich Lust, Leela auch nicht oder, – sie kann sich auch nicht entscheiden.
Wir gehen bei Carrefour einkaufen und fahren dann die kleine Straße bis zum Campingplatz L’Ocean Bleu, der eingepfercht zwischen neuen Häusern direkt an einem Felstrand liegt.
In Rabbat verfahre ich mich und mein Navi führt mich am Hafen vorbei, zum Leuchtturm und dann zuück zur N1. Es ist viel los, Gehupe und Geschiebe und ein Parkwächter will mich gleich irgendwo einweisen, als ich nur mal für einen Fotostop halten will. Aus dem Foto wird nix. Auch später komme ich noch an einer marokkanischen Fressmeile vorbei. D.h. Autos überall, enge Parkplätze, Rauchschwaden von den Garküchen, Marokkis, die einen gleich in eine Garküche lotsen wollen und viele Menschen auf der Strasse. Auch hier kann ich nicht anhalten. Es riecht nach allem Möglichen und wäre interessant. Leela ist schon lange nicht mehr hinter mir. Sie hat meinen Umwegschlenker über den Hafen nicht mitbekommen, darum will ich mich nicht zu lange aufhalten. Am Camp treffen wir uns wieder.
Unser Platz ist für eine Nacht ok, nach unserem Superplatz auf der Wiese natürlich etwas gewöhnungsbedürftig. Ein kleiner Gang zu den Felsen und dem Meer und im Strandcafe trinke ich meinen ersten marokkanischen Pfefferminztee, total süß und Leela einen „Nuss-nuss“, einen marokanischen Expresso mit viel Milch.
Ich kenne das von meinen Reisen ….auch so ein Tag gehört dazu. Früh verziehen wir uns in unsere Kojen. Ich grübele noch ein bißchen über meine „doofe “ Stimmung, bevor ich es mir mit einem Glas Vino gemütlich mache. Es gibt solche Tage, das kenne ich von meinen Reisen. Und ich glaube heute habe ich ein bißchen den vielen Menschen-Koller.
GPS N 33° 44′ 14.6“ W 7° 19′ 27.4“
Uta
Safar
Angela und Hans
Safar